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Clinopodium - Scheinquirle nicht gestielt, Blüten blauviolett, mit weißer Zeichnung

In einigen Florenwerke (Rothmaler 2022, VPG, Flora Iberica, Flora Europaea) gehören die folgenden Arten zur Gattung Acinos (Steinquendel).
Bei Kew und World Plants sind sie in die Gattung Clinopodium integriert.

 Krone klein (unter 1 cm), kürzer als die Tragblätter
> 1

Krone groß (1,5 - 2 cm), zumindest die oberen Blüten die Tragblätter weit überragend
> 2

                                                                

1      Krone klein (unter 1 cm)


Clinopodium acinos (L.) Kuntze
(Gewöhnlicher Steinquendel)

VI - IX, Felsfluren, Trockenrasen (400 - 2000 m)
              Günzburg, Legoland, ca. 450 m ü.M. (30.07.2017)

Synonyme:
Feld- Steinquendel

Acinos arvensis (Lam.) Dandy, (Name in Rothmaler (2022), Flora Europaea, Flora Iberica)
Calamintha acinos (L.) Clairv.,  Calamintha arvensis Lam.,  Satureja acinos (L.) Scheele

English name:
Basil Thyme, Basil Calamint

Nom francais:
Sarriette acinos

Nome italiano:
Acino annuale

Verbreitung in Deutschland:
Weit verbreitet, aber Kölner Bucht/Niederrhein, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zerstreut bis selten 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: 3 (gefährdet), Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: 2 (stark gefährdet), Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: 3 (gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: 2 (stark gefährdet), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 3 (gefährdet), Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, Baleares, France, Corsica, Sardinia, Malta, Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, N- Central, N- East, Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E-Aegean Isl.), 
England, Ireland, Belgium, Netherlands, Hungary, Bulgaria, Denmark, Finland, Norway, Sweden, Czech Republic, Slovakia, Poland, Romania, Turkey, Crimea, Baltic States, Russia, Belarus, Ukraine, Iran

Eingebürgert in:
*Russia, *USA, *Canada

Etymologie:
- Acinos: griechischer Pflanzenname für einen aromatischen Lippenblütler
- Clinopodium: kline = Bett, podion = Füßchen (Blüten ähneln den Füßen antiker Betten)
- arvensis: auf Äckern wachsend

 

 

 

 

 

Pflanze 10 - 30 cm groß


Photo und copyright Tina Schulz

Stängel wenig verholzend, niederliegend oder aufsteigend

Krone klein (7 - 10 mm), blassviolett
Unterlippe 3- lappig, mit 2 abgerundete Seitenlappen länger als die zweilappige Oberlippe

Schlund meist mit großem weißen Fleck

Kelch röhrig, 5 - 6,5 Millimeter lang, mit 13 stark vortretenden Nerven, dicht abstehend behaart, 


Photo und copyright Tina Schulz

Kelch in der unteren Hälfte stark ausgebaucht, darüber wieder verengt
Fruchtkelche nach der Blüte durch die zusammenneigenden Zähne +/- geschlossen

Blätter rhombisch eiförmig, kurz gestielt, derb, ganzrandig oder mit  1-3 Zähnen,
Adern unterseits hervortretend

  

 

 

2      Krone groß (1,5 - 2 cm)

Endemit in Korsika, Pflanze 5 - 10 cm groß, niederliegend, 
Blätter ganzrandig, 
Blüten in 1 - 4- blütigen Scheinquirlen
3


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

Pflanze 10 - 25 cm große, niederliegend bis aufsteigend
Blätter meist gezähnt
Blüten in 6 - 12- blütigen Scheinquirlen
4

   

 

3     Endemit in Korsika, Pflanze 5 - 10 cm groß, niederliegend, Blätter ganzrandig, Blüten in 1 - 4- blütigen Scheinquirlen


Clinopodium corsicum (Pers.) Govaerts
(Korsischer Steinquendel)


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

VI - VIII, Felsen (1900 - 2500 m)
                  Bocognano, Korsika (Jean- Luc Tasset)

Synonyme:
Acinos corsicus (Pers.) Getliffe (Name in der Flora Europaea)
Calamintha corsica (Pers.) Benth.; Melissa microphylla Benth.; Micromeria corsica (Benth.) Leveille; Satureja corsica (Pers.) Caruel; Thymus corsicus Pers.

English name:
Corsican Calamint

Nom francais:
Calament der Corse

Nome italiano: 
Acino di Corsica

Weltweite Verbreitung:
Corsica

 

 

 

Pflanze 5 - 10 cm groß, niederliegend

 

Blüten in Quirlen zu 2 - 4, meist deutlich kürzer als die Tragblätter
Krone 10 - 20 mm groß, violett, mit weißen Flecken auf der Unterlippe

 

Kelch in der Mitte nur wenig eingeschnürt

 

Blätter klein (4 - 10 mm lang, 3 - 5 mm breit), ganzrandig, mit durchscheinendem oder weißlichem Rand, auf der Unterseite mit undeutlichen Seitenadern

 

 

4     Blätter meist gezähnt, Blüten in 6 - 12- blütigen Scheinquirlen

Blattspreite 2 - 3 mal so lang wie breit, eilanzettlich
am Grund schmal keilförmig,
vorne zugespitzt
5


Photo und copyright Thomas Muer

Blattspreite 1 - 2 mal so lang wie breit, 
am Grund breit keilförmig oder abgerundet, vorne spitz oder stumpf
6

 

5     Blattspreite 2 - 3 mal so lang wie breit, am Grund schmal keilförmig, lang gestielt


Clinopodium suaveolens
(Sibth. & Sm.) Kuntze
(Wohlriechender Steinquendel)


Photo und copyright Thomas Muer

V - VI, Felsen (0 - 600 m)
             Ossa- Gebirge, Griechenland  (Thomas Muer 04.06.2024)

Synonyme:
Acinos suaveolens (Sibth. & Sm.) G. Don fil. (Name bei VPG)

English name:
Fragrant Calamint

Nome italiano: 
Acino odoroso

Weltweite Verbreitung:
Italy (Abruzzen, Apulien, Kampanien, Basilikata), 
Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, 
Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, W- Aegaean Isl., N- Aegaean Isl., E-Aegean Isl.), 
Romania, Bulgaria, Turkey

Etymologie:
- Acinos: griechischer Pflanzenname für einen aromatischen Lippenblütler
- Clinopodium: kline = Bett, podion = Füßchen
(Blüten ähneln den Füßen antiker Betten)
- suaveolens: wohlriechend

 

 

 

Pflanze 10 - 25 cm
niederliegend bis aufsteigend


Photo und copyright Thomas Muer

Blüten in maximal 3 - 6 Scheinquirlen, wenigstens die oberen Blüten die Tragblätter weit überragend, Krone groß (10 - 12 mm), hellviolett, Unterlippe meist mit heller Zeichnung
Kelch gebogen mit vielen abstehende, geraden Haaren, nach der Blüte offen


Photo und copyright Thomas Muer

Stängel abstehend behaart
Blätter lang gestielt, Blattspreite 2 - 3 mal so lang wie breit, 
eilanzettlich, am Grund schmal keilförmig, vorne zugespitzt


Photo und copyright Thomas Muer

Blätter unterseits mit nicht hervortretenden Adern, etwas behaart

 

 

 

 

6     Blattspreite 1 - 2 mal so lang wie breit, am Grund breit keilförmig oder abgerundet


Clinopodium alpinum (L.) Kuntze
(Alpen Steinquendel)

VI - IX, Felsen, Steinrasen (900 - 2500 m)
              Pfronten, Falkenstein
              Nesselwängle, Krinnenalpe (Österreich)

Zu den Unterarten

Synonyme:
Acinos alpinus (L.) Moench (Name in Rothmaler (2016), Flora Europaea, Flora Iberica)
Calamintha alpina (L.) Lam., Satureja alpina (L.) Scheele, Thymus alpinus L.

English name:
Alpine Calamint

Nom francais:
Sarriette des Alpes

Nome italiano:
Acino alpino

Verbreitung in Deutschland:
In den Alpen verbreitet; selten abgeschwemmt entlang der Isar

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, 
Bayern: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Sardinia, Sicily, Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Montenegro Albania, Greece, Crete
Czech Republic, Slovakia, Bulgaria, Romania, Russia

Etymologie:
- Acinos: griechischer Pflanzenname für einen aromatischen Lippenblütler
- Clinopodium: kline = Bett, podion = Füßchen (Blüten ähneln den Füßen antiker Betten)
- alpinus: aus den Alpen

 

 

 

 

Pflanze 10 - 25 cm
niederliegend bis aufsteigend

Blüten in maximal 3 - 6 Scheinquirlen

Wenigstens die oberen Blüten die Tragblätter weit überragend

Unterlippe mit ringförmiger Zeichnung, behaart

Krone groß (10 - 12 mm), intensiv rot-violett,
Fruchtkelche nach der Blüte offen

Blüten mit 4 Staubblättern, Griffel kürzer als die Kronröhre

Kelch bauchig

Stängel verholzend, oft niederliegend

Blätter frisch grün, rhombisch eiförmig, 1 - 2 mal so lang wie breit, am Grund breit keilförmig oder abgerundet, vorne spitz oder stumpf, kurz gestielt, derb, ganzrandig oder mit  1-3 Zähnen

Blätter beiderseits +/- kahl, 
Adern unterseits je nach Unterart, nicht oder stark hervortretend