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Gattung: Mäusedorn (Ruscus)

Gattungsmerkmale: Halbsträucher, Blüten meist funktional eingeschlechtlich, 6 Perigonblätter, wobei die inneren kleiner und schmaler sind als die äußeren, Filamente sind zu einer violetten Röhre verschmolzen, männliche Blüten mit 3 +/- verwachsenen Antheren an der Spitze der Staubblattröhre, weibliche Blüten mit oberständigem Fruchtknoten, mit sitzender Narbe, Früchte: kugelige rot Beeren, mit 1 - 2 Samen, Zweige mit blattähnlichen Phyllodien (= flache Kurztriebe), Blätter klein, schuppenartig, bräunlich, häutig, die Blüten umgebend
Zu den bebilderten Gattungsmerkmalen

Zur Gattung gehören ca. 6 Arten.
Im Schlüssel sind 3 Arten enthalten.

"Blätter" (= Phyllokladien) 2 - 3 cm lang, stechend
> 1

"Blätter" (= Phyllokladien) 5 - 10 cm lang, nicht stechend
> 2

 

1     "Blätter" (= Phyllokladien) 2 - 3 cm lang, stechend


Ruscus aculeatus L.
(
Stechender Mäusedorn)

III - V, Wälder (0 - 600 m)
             Garda, La Rocca, Italien, 280 m ü.M. (24.05.2015)

Synonyme::
Stechmyrte, Dornmyrte
Ruscus flexuosus Mill.; Ruscus laxus Sm.; Ruscus parasiticus Gueldenst.; Ruscus ponticus Woronow

English name:
Pungent Butcher's Broom

Nom francais:
Fragon piquant

Nome italiano:
Ruscolo pungitopo

Verbreitung in Deutschland:
Nur als Heilpflanze

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Switzerland, 
Portugal, Spain, Baleares, France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E- Aegean Isl., Kiklades, Crete), 
Azores, Canary Isl., England, Hungary, Romania, Bulgaria, Turkey, Cyprus, Crimea, Iran, Israel, Lebanon, Syria,
Algeria, Libya, Morocco, Tunisia

Eingebürgert in:
*Mexico, *China

Verwendung:
Die Wurzeln werden als Medikament gegen Krampfadern, Venenleiden und Hämorrhoiden (2002 zur Heilpflanze des Jahres gewählt)

Etymologie:
- Mäusedorn: Die Zweige des Mäusedorn wurden früher in der Speisekammer verwendet, da die stechenden Phyllokladien die Mäuse vom Fressen der Vorräte anhalten sollten

- Ruscus: alter lateinischer Name des Mäusedorns bei Vergil und Plinius
- aculeatus: stachelig

 

20 - 90 cm großer immergrüner Halbstrauch
Phyllokladien wechselständig an Zweigen stehend

Blüten einzeln oder zu seltener zu zweit, mit einem 0,5 - 2 mm langen Stiel den Phyllokladien aufsitzend, Perigonblätter frei, blassgrün, die inneren kleiner und schmaler als die äußeren,
Blüten und Früche von den membranösen braunen Blättern umgeben


Photo und copyright Andrea Moro

Staubblätter zu einer schwarzvioletten Röhre verwachsen, in die der Fruchtknoten eingeschlossen ist, männliche Blüten mit gelblichen +/- verwachsenen Antheren, die die violette Staubblattröhre überragen


hier: männliche Blüte 

Weibliche Blüten mit sitzenden Narbe die aus der Staubblattröhre ragt


Photo und copyright Jesús Vílchez
hier: weibliche Blüte

Beeren rot, rundlich, bis 7,5 mm im Durchmesser

Phyllokladien (flache blattähnlich 2 - 4 cm lang, 1 - 3 cm breit, eilanzettlich, stachelspitzig, stechend

 

 

2     "Blätter" (= Phyllokladien) 5 - 10 cm nicht stechend

Deckblatt über der Blüte 3,5 - 13 mm breit, eiförmig bis lanzettlich, blattähnlich
> 3

Deckblatt über der Blüte 1 - 2 mm breit, linealisch - lanzettlich, oft trockenhäutig
> 4


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo  

 

3     Deckblatt über der Blüte 3,5 - 13 mm breit, eiförmig bis lanzettlich, blattähnlich


Ruscus hypoglossum L.
(
Zungen- Mäusedorn)


Photo und copyright Michael Hassler

III - V, Wälder (0 - 1300 m)
             Botanischer Garten München, cult. (16.04.2014)
             Botanischer Garten Mainz (Michael Hassler 05.04.2014)  

Synonyme:
Hadernblatt
Platyruscus hypoglossum (L.) A.P. Khokhryakov & V.N. Tikhomirov; Ruscus alexandrinus Garsault; Ruscus humilis Salisb.; Ruscus hypoglossum var. laticladodia Yalt.; Ruscus hypophyllum var. hypoglossum (L.) Baker; Ruscus troadensis E.D. Clarke

English name:
Spineless Butcher's Broom

Nome italiano: 
Pungitopo maggiore

Weltweite Verbreitung:
Austria, 
Italy
, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia,  Greece (E- Central, N- Central, N- East), Ionian Isl., W- Aegean Isl., E- Aegean Isl., Kiklades
Bulgaria
, Slovakia, Hungary, Romania, Crimea, Canary Isl., Turkey, European Turkey

Etymologie:
- Mäusedorn: Die Zweige des Mäusedorn wurden früher in der Speisekammer verwendet, da die stechenden Phyllokladien die Mäuse vom Fressen der Vorräte anhalten sollten
- Ruscus: alter lateinischer Name des Mäusedorns bei Vergil und Plinius
- hypoglossum: unter der Zunge

 

30 - 100 cm großer immergrüner Halbstrauch


Photo und copyright Michael Hassler

Deckblatt über der Blüte 12 - 30 mm lang, 3,5 - 13 mm breit, eiförmig bis lanzettlich, mit 5 - 11 Blattnerven, blattähnlich

Blüten zu mehreren, Perigonblätter frei, blassgrün, Staubblätter zu einer schwarzvioletten Röhre verwachsen, in die der Fruchtknoten eingeschlossen ist


Photo und copyright Alexander Mrkvicka

Früchte = rote, Beeren


Photo und copyright Günther Blaich

 Phyllokladien  5 - 10 cm lang, nicht stechend

Die eigentlichen Blätter der Pflanze sind klein, schuppenartig, bräunlich häutig und umgeben die Blüten

 

 

 

4     Deckblatt über der Blüte 1 - 2 mm breit, linealisch - lanzettlich, oft trockenhäutig


Ruscus hypophyllum L.
(
Westmediterraner Mäusedorn)


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

I - V, Wälder, felsige Hänge (0 - 600 m)
          Los Barrios, Andalusien, 117 m ü.M. (Franck Le Driant 21/04/2015)

Synonyme:
Platyruscus hypophyllum (L.) A.P. Khokhryakov & V.N. Tikhomirov; 
Ruscus lugubris Salisb.

English name:
Greater Butcher's Broom

Nom francais:
Herbe aux langues

Weltweite Verbreitung:
Spain (Alicante, Cadiz), France, Sicily,
Algeria, Morocco, Tunisia

Eingebürgert in:
*Turkey, *Iraq, *Ethiopia

Etymologie:
- Mäusedorn: Die Zweige des Mäusedorn wurden früher in der Speisekammer verwendet, da die stechenden Phyllokladien die Mäuse vom Fressen der Vorräte anhalten sollten
- Ruscus: alter lateinischer Name des Mäusedorns bei Vergil und Plinius
- hypophyllum: unter dem Blatt

 

10 - 70 cm großer immergrüner Halbstrauch


Photo und copyright Santiago González Torregrosa

Deckblatt über der Blüte 5 - 9 mm lang,  1 - 2 mm breit, linealisch - lanzettlich, 
mit 1 - 3 Blattnerven, oft trockenhäutig


Photo und copyright Jesús Vílchez

Blüten zu 2 - 6, mit 6 ungleichen Perigonblättern


Photo und copyright Jose Quiles Hoyo

Perigonblätter 6 - 10 mm lang gestielt, blassgrün, Staubblätter zu einer schwarzvioletten Röhre verwachsen, in die der Fruchtknoten eingeschlossen ist


Photo und copyright Jesús Vílchez

Früchte = rote, Beeren


Photo und copyright Franck Le Driant

 Phyllokladien  5 - 9 cm lang, nicht stechend


Photo und copyright Santiago González Torregrosa