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Gattung: Ulme (Ulmus)

Zur Gattung gehören 25 - 30 Arten.

Blüten und Früchte lang gestielt, hängend
Fruchtflügel am Rand dicht gewimpert
> 1

Blüten und Früchte kurz gestielt, aufrecht
Fruchtflügel am Rand kahl
> 2

 

1     Blüten lang gestielt, hängend, Fruchtflügel dicht gewimpert


Flatter- Ulme
(Ulmus laevis
Pall.)

III - IV, Auwälder, Mischwälder
             Gundelfingen, gegenüber Gartner- Parkplatz, Bayern, ca. 450 m ü.M. (07.04.2011)

Synonyme:
Ulmus pedunculata Foug.

English name:
European White Elm, Russian Elm

Nom francais:
Orme pédonculé

Nome italiano: 
Olmo bianco

Verbreitung in Deutschland:
Verbreitet Brandenburg, N-Sachsen, O-Sachsen-Anhalt; zerstreut Rheinebene; Restgebiet sehr zerstreut bis selten; südlich der Donau nur Einzelfunde 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: V (Vorwarnliste), Bayern: 3 (gefährdet), Berlin: V (Vorwarnliste), Brandenburg: 3 (gefährdet), Hamburg: 3 (gefährdet), Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: 3 (gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 2 (stark gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 3 (gefährdet), Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France, Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (N- Central, N- East, W- Aegean Isl.), 
Belgium, Finland, Sweden, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Baltic States, Russia, Ukraine, Turkey, Iran

Etymologie:
- Ulmus: römischer Name der Ulme
- laevis: glatt

 

 

 

Bis 35 m hohe Bäume

Blüten vor der Laubentfaltung im März/April aufblühend
Blüten und Früchte in lang gestielten Büscheln hängend


Photo und coyright Julia Kruse (17.03.2024)

Blüten zwittrig, meist vormännlich, mit 5–8 Staubblättern, Staubbeutel violett

Fruchtknoten oberständig, Narbe weiß, filzig, zweilappig

Flügelnüsse rundlich, nur 1 - 1,4 cm lang
Samen etwa in der Mitte, Flügel oben mit V- förmigem Einschnitt, dieser den Samen erreichend, 

am Rande dicht gewimpert

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet

Blätter +/- eiförmig, doppelt gesägt, oft mit stark unsymmetrischem Blattgrund
Blattoberseite grün, glänzend, verkahlend, glatt

Blattunterseite dicht samtig weich, grau behaart
bis 18 Nervenpaare, Blattstiel 4 - 6 mm

Junge Triebe dicht weich behaart, gelb punktiert

Stamm am Grunde manchmal brettwurzelartig verbreitert
(Ulmus laevis ist die einzige wild vorkommende Art in Deutschland mit Brettwurzeln!)

 

 

2     Blüten kurz gestielt, aufrecht, Fruchtflügel kahl

Narben rosa
Blätter 8 - 12 cm lang, manchmal dreispitzig
Blätter oberseits sehr rau, Blattstiel höchstens 4 mm lang
Samen in der Mitte der Flügelnuss
> 3

Narben weiß
Blätter 5 - 8 cm lang, nie dreispitzig
Blätter oberseits +/- glatt, Blattstiel 8 - 15 mm lang
Samen nahe des Flügeleinschnitts
> 4


Häufig gepflanzt oder auch natürlicherweise im Gebiet der Eltern kommt der Bastard der beiden Arten Ulmus x hollandica vor, der in den Merkmalen zwischen 3 und 4 steht
> 5

                                                                                                                              

3     Blätter oberseits sehr rau


Berg- Ulme 
(Ulmus glabra
Huds.)

III - IV, Auwälder, Mischwälder, Parkbaum
              Günzburg, Auwald BKH, ca. 450 m ü.M. (07.05.2011)

Synonyme:
Ulmus campestris L., Ulmus montana Stokes, Ulmus scabra Mill.

English name:
Wych Elm

Nom francais:
Orme de montagne

Nome italiano: 
Olmo montano

Verbreitung in Deutschland:
Weit verbreitet, aber Norden regional ziemlich selten 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: V (Vorwarnliste), Brandenburg: 3 (gefährdet), Hamburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: 3 (gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: V (Vorwarnliste), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, France, Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, Ionina Isl., W- Aegean Isl.), 
England, Ireland, Belgium, Denmark, Netherlands, Finland, Norway, Sweden, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Baltic States, Russia, Ukraine, Crimea, Turkey, Cyprus, Iran, Syria, 
Morocco, Algeria

Eingebürgert in:
*USA, *Canada

Etymologie:
- Ulmus: römischer Name der Ulme
- glabra: kahl, unbehaart

Sorte Ulmus glabra 'pendula' = Trauer- Ulme

 

 

 

Bis 35 m hohe Bäume
früher oft an öffentlichen Plätzen gepflanzt

Blüten vor der Laubentfaltung im März/April aufblühend, 
Blüten mit 4 – 6 (meist 5) Staubblättern, Staubbeutel violett etwas vorstehen, 
Fruchtknoten oberständig, Narbe drüsig, mit 2 weißlichen oder rosa Narbenästen

Blüten und Früchte kurz gestielt

Flügelnüsse breit elliptisch 2 - 2,5 cm lang

Samen etwa in der Mitte, durch einen Strang mit dem schmalen, meist geschlossen erscheinenden Einschnitt am oberen Rand verbunden, am Rande kahl

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet

Blätter +/- eiförmig, , doppelt gesägt, mit etwas unsymetrischem Blattgrund
Blattoberseite sehr rau

Große Schattenblätter oft mehrspitzig

Blattunterseite dicht samtig weich, grau behaart
12 - 20 Nervenpaare, Blattstiel höchstens 4 mm lang

Junge Triebe behaart, nicht rotdrüsig

 

 

4     Blätter oberseits +/- glatt


Feld- Ulme 
(Ulmus minor
Mill.)


Photo und copyright Michael Hassler

III - IV, Auwälder, Mischwälder
              Günzburg, Mooswaldsee, ca. 450 m ü.M. (02.04.2010)

Synonyme:
Ulmus carpinifolia Suckow

English name:
Small-leaved Elm

Nom francais:
Orme champêtre

Nome italiano: 
Olmo comune

Verbreitung in Deutschland:
Mäßig häufig Mitte, Sachsen und Süden (sehr zerstreut südlich Donau); Nordwesten und Schleswig-Holstein selten, fehlt Nordosten 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 3 (gefährdet), Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: 3 (gefährdet), Berlin: V (Vorwarnliste), Brandenburg: 3 (gefährdet), Hamburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: 2 (stark gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 1 (vom Aussterben bedroht), Rheinland-Pfalz: 2 (stark gefährdet), Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: 3 (gefährdet), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, Baleares, France, Corsica,  Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E-Aegean Isl., Kiklades, Crete),  
England, Belgium, Denmark, Netherlands, Sweden, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Baltic States, Russia, Ukraine, Crimea, Turkey, Cyprus, Iran, Israel, Lebanon, Syria

Eingebürgert in:
*Canary Isl.

Etymologie:
- Ulmus: römischer Name der Ulme
- minor: klein

Sorten:
'Wredei': Pyramidenartiger Wuchs, gelbgrüne Blätter. Bastardformen von Feld- und Berg-Ulme. Wuchs- und Blattmerkmale je nach Elterteil sehr uneinheitlich.

 

 

 

 

Bis 35 m hohe Bäume
durch das Ulmensterben gibt es jedoch fast keine alten Bäume mehr!

Blüten vor der Laubentfaltung im März/April aufblühend, Blüten in wechselständigen, doldigen, vielblütigen Blütenständen

Jede Blüte besteht aus 4 - 9 glockig verwachsenen grünen Hüllblättern; darin enthalten sind 1 Fruchtknoten mit 2 weißen Narben und 3 - 8 rötlichen bis dunkelvioletten Staubblättern

Die Blüte ist kurz gestielt, der Blütenstiel behaart

Flügelnüsse elliptisch verkehrt eiförmig, 1,3 - 2 cm lang, Samen nicht in der Mitte sondern dicht unter dem Flügeleinschnitt, dessen Spitzen sich überlappen

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet

Blätter +/- eiförmig, , doppelt gesägt, max. 8 cm lang, mit etwas unsymmetrischem Blattgrund
Blattoberseite +/- glatt, große Schattenblätter nie dreispitzig

Größenvergleich U. glabra (unten) - U. minor (oben)

Blattunterseite dicht samtig weich, grau behaart
bis 8 - 14 Nervenpaare, Blattstiel  8 - 15 mm lang

Junge Triebe behaart, rotdrüsig

Triebe manchmal durch den Pilzbefall (Graphium ulmi) oder an trockenen Standorten korkartig verformt

 

 

5    Merkmalen zwischen 3 und 4


Holländische Ulme 
(Ulmus x hollandica
Mill.)

III - IV, Parkbaum, Auwälder, Mischwälder
              Günzburg, Garten Immelmannstr., cult. (26.04.2011)

Synonyme:
Bastard- Ulme, Gold- Ulme
Ulmus belgica Burgsd.

English name:
Dutch Elm

Nom francais:
Orme de Hollande

Verbreitung in Deutschland:
Verbreitet gepflanzter Park- und Alleebaum 

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Germany, 
France, 
Great Britain, Belgium, Netherlands, Sweden, Hungary, 
Iran, Turkey

Eingebürgert in:
*Australia, *Tasmania, *New Zealand

Etymologie:
- Ulmus: römischer Name der Ulme
- hollandica: aus Holland

Ulmus x hollandica Bastard Ulmus glabra x Ulmus minor
Ist oft schwer von den Eltern zu unterscheiden und sehr variabel
. Wesentlich resistenter gegen die Ulmenkrankheit, wird deswegen gern gepflanzt. Die Ulmenkrankheit wird durch einen Schlauchpilz (Ceratocystis ulmi) verursacht und durch Käfer in den Baum eingebracht. Der Käferbefall zeigt sich durch Einritzungen, die so aussehen als ob jemand mit einem Kreuzschlitz-Schraubenzieher in den Baum gestochen hätte

Mehrere Sorten:
'Commelin'
'Wredei'
'Belgica'

 

Bis 35 m hohe Bäume

Blüten und Früchte kurz gestielt, aufrecht

Blüten vor der Laubentfaltung im März/April aufblühend, Narben weiß, rot oder rosa, Staubblätter dunkelviolett

Flügelnüsse elliptisch verkehrt eiförmig, 1,3 - 2,5 cm lang, Samen meist nahe dem Flügeleinschnitt

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet

 

Blätter +/- eiförmig, , doppelt gesägt, 8 - 12 cm lang, mit etwas unsymmetrischem Blattgrund
Blattoberseite +/- glatt, große Schattenblätter manchmal dreispitzig

Blattunterseite nur auf den Nerven behaart
bis 8 - 14 Nervenpaare, Blattstiel 8 - 15 mm lang