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Gattung: Ulme (Ulmus)

Zur Gattung gehören 25 - 30 Arten.

Blüten und Früchte lang gestielt, hängend
Fruchtflügel am Rand dicht gewimpert
> 1

Blüten und Früchte kurz gestielt, aufrecht
Fruchtflügel am Rand kahl
> 2

 

1     Blüten lang gestielt, hängend, Fruchtflügel dicht gewimpert


Flatter- Ulme
(Ulmus laevis)

III - IV, Auwälder, Mischwälder
             Günzburg, Mooswaldsee vor der Schranke
             Gundelfingen, gegenüber Gartner- Parkplatz

Synonyme:
Ulmus ciliata Ehrh., nom. inval. (nom. nud.), Ulmus effusa Willd., Ulmus octandra Schkuhr, Ulmus pedunculata Foug., Ulmus racemosa Borkh. non Thomas 

English name:
European White Elm, Russian Elm

Verbreitung in Deutschland:
Verbreitet Brandenburg, N-Sachsen, O-Sachsen-Anhalt; zerstreut Rheinebene; Restgebiet sehr zerstreut bis selten; südlich der Donau nur Einzelfunde 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: V (Vorwarnliste), Bayern: 3 (gefährdet), Berlin: V (Vorwarnliste), Brandenburg: 3 (gefährdet), Hamburg: 3 (gefährdet), Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: 3 (gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 2 (stark gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 3 (gefährdet), Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France, *Italy, former Yugoslavia, Albania, Greece, 
S-Sweden (Øland), Belgium, Bulgaria, former Czechoslovakia, Finland, Hungary, Poland, Romania, Baltic States, European Russia, Ukraine, European Russia, Caucasus / Transcaucasus, Turkey, European Turkey, Iran

 

 

 

Bis 35 m hohe Bäume

Blüten vor der Laubentfaltung im März/April aufblühend
Blüten und Früchte in lang gestielten Büscheln hängend

Flügelnüsse rundlich, nur 1 - 1,4 cm lang
Samen etwa in der Mitte, Flügel oben mit V- förmigem Einschnitt, dieser den Samen erreichend, 

am Rande dicht gewimpert

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet

Blätter +/- eiförmig, doppelt gesägt
oft mit stark unsymmetrischem Blattgrund
Blattoberseite grün, glänzend, verkahlend, glatt

Blattunterseite dicht samtig weich, grau behaart
bis 18 Nervenpaare, Blattstiel 4 - 6 mm

Junge Triebe dicht weich behaart, gelb punktiert

Stamm am Grunde manchmal brettwurzelartig verbreitert
(Ulmus laevis ist die einzige wild vorkommende Art in Deutschland mit Brettwurzeln!)

 

 

2     Blüten kurz gestielt, aufrecht, Fruchtflügel kahl

Narben rosa
Blätter 8 - 12 cm lang, manchmal dreispitzig
Blätter oberseits sehr rau
Blattstiel höchstens 4 mm lang
Samen in der Mitte der Flügelnuss
> 3

Narben weiß
Blätter 5 - 8 cm lang, nie dreispitzig
Blätter oberseits +/- glatt
Blattstiel 8 - 15 mm lang
Samen nahe des Flügeleinschnitts
> 4

Häufig gepflanzt oder auch natürlicherweise im Gebiet der Eltern kommt der Bastard der beiden Arten Ulmus x hollandica vor, der in den Merkmalen zwischen 3 und 4 steht
> 5

                                                                                                                              

3     Blätter oberseits sehr rau


Berg- Ulme 
(Ulmus glabra)

III - IV, Auwälder, Mischwälder
              Dillingen, Truppenübungsplatz
              Günzburg, Auwald BKH
              Botanischer Garten Ulm

Synonyme:
Ulmus excelsa Borkh., Ulmus montana With., Ulmus nuda Ehrh., Ulmus scabra Mill.

English name:
Wych Elm

Verbreitung in Deutschland:
Weit verbreitet, aber Norden regional ziemlich selten 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: V (Vorwarnliste), Brandenburg: 3 (gefährdet), Hamburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: 3 (gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: V (Vorwarnliste), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, France, Italy, former Yugoslavia, Albania, Greece, 
Belgium, England, Bulgaria, former Czechoslovakia, Denmark, Finland, Ireland, Netherlands, Hungary,  Norway, Poland, Romania, Baltic States, European Russia, Ukraine, European Russia, Sweden, Caucasus / Transcaucasus, Crimea, Morocco, Algeria, Turkey, Cyprus, European Turkey, Iran, Syria, *USA, *Canada

Sorte Ulmus glabra 'pendula' = Trauer- Ulme

 

 

 

Bis 35 m hohe Bäume
früher oft an öffentlichen Plätzen gepflanzt

 

Blüten vor der Laubentfaltung im März/April aufblühend, Narben rosa, Staubblätter dunkelviolett

Blüten und Früchte kurz gestielt

Flügelnüsse breit elliptisch 2 - 2,5 cm lang

Samen etwa in der Mitte, mit einem Strang mit dem schmalen, meist geschlossen erscheinenden Einschnitt am oberen Rand verbunden, am Rande kahl

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet

Blätter +/- eiförmig, , doppelt gesägt
mit etwas unsymetrischem Blattgrund
Blattoberseite sehr rau

Große Schattenblätter oft mehrspitzig

Blattunterseite dicht samtig weich, grau behaart
12 - 20 Nervenpaare, Blattstiel höchstens 4 mm lang

Junge Triebe behaart, nicht rotdrüsig

 

 

4     Blätter oberseits +/- glatt


Feld- Ulme 
(Ulmus minor)


Photo und copyright Michael Hassler

III - IV, Auwälder, Mischwälder
              Günzburg, Mooswaldsee
              Botanischer Garten Tübingen

Durch das Ulmensterben gibt es fast keine alten Bäume mehr!

Synonyme:
Ulmus carpinifolia, Ulmus campestris auct. non L., Ulmus germanica R. Hartig, 
Ulmus nitens Moench, Ulmus suberosa Moench 

English name:
Small-Leaved Elm

Verbreitung in Deutschland:
Mäßig häufig Mitte, Sachsen und Süden (sehr zerstreut südlich Donau); Nordwesten und Schleswig-Holstein selten, fehlt Nordosten 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 3 (gefährdet), Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: 3 (gefährdet), Berlin: V (Vorwarnliste), Brandenburg: 3 (gefährdet), Hamburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: 2 (stark gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 1 (vom Aussterben bedroht), Rheinland-Pfalz: 2 (stark gefährdet), Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: 3 (gefährdet), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, Baleares, France, Corsica,  Italy, former Yugoslavia, Albania, Greece, Crete, E-Aegaean Isl., 
Belgium, England, Bulgaria, former Czechoslovakia, Denmark,   Netherlands, Hungary, Poland, Romania, Baltic States, European Russia, Ukraine, European Russia, Crimea, Sweden, Caucasus / Transcaucasus, C-Asia, Turkey, Cyprus, European Turkey, Iran, Israel, Lebanon, Syria, 

Eingebürgert in:
*Pakistan, *Canary Isl.

Sorten:
'Wredei': Pyramidenartiger Wuchs, gelbgrüne Blätter. Bastardformen von Feld- und Berg-Ulme. Wuchs- und Blattmerkmale je nach Elterteil sehr uneinheitlich.

 

 

 

 

Bis 35 m hohe Bäume

Blüten vor der Laubentfaltung im März/April aufblühend, Blüten in wechselständigen, doldigen, vielblütigen Blütenständen

Jede Blüte besteht aus 4 - 9 glockig verwachsenen grünen Hüllblättern; darin enthalten sind 1 Fruchtknoten mit 2 weißen Narben und 3 - 8 rötlichen bis dunkelvioletten Staubblättern

Die Blüte ist kurz gestielt, der Blütenstiel behaart

Flügelnüsse elliptisch verkehrt eiförmig, 1,3 - 2 cm lang, Samen nicht in der Mitte sondern dicht unter dem Flügeleinschnitt, dessen Spitzen sich überlappen

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet

Blätter +/- eiförmig, , doppelt gesägt, max. 8 cm lang, mit etwas unsymmetrischem Blattgrund
Blattoberseite +/- glatt, große Schattenblätter nie dreispitzig

Größenvergleich U. glabra (unten) - U. minor (oben)

Blattunterseite dicht samtig weich, grau behaart
bis 8 - 14 Nervenpaare, Blattstiel  8 - 15 mm lang

Junge Triebe behaart, rotdrüsig

Triebe manchmal durch den Pilzbefall (Graphium ulmi) oder an trockenen Standorten korkartig verformt

 

 

5    Merkmalen zwischen 3 und 4


Holländische Ulme 
(Ulmus x hollandica)

III - IV, Parkbaum, Auwälder, Mischwälder
              Königsbronn, Brenzursprung
              Günzburg, Garten Immelmannstr

Bastard Ulmus glabra x Ulmus minor
Ist oft schwer von den Eltern zu unterscheiden und sehr variabel

Synonyme:
Bastard- Ulme, Gold- Ulme
Ulmus x elegantissima, Ulmus belgica Burgsd. ex Rehd.

English name:
Dutch Elm

Verbreitung in Deutschland:
Verbreitet gepflanzter Park- und Alleebaum 

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Europe
Iran; Turkey

Eingebürgert in:
*Australia, *Tasmania, *New Zealand

Ulmus x hollandica ist wesentlich resistenter gegen die Ulmenkrankheit und wird deswegen gern gepflanzt. Die Ulmenkrankheit wird durch einen Schlauchpilz (Ceratocystis ulmi) verursacht und durch Käfer in den Baum eingebracht. Der Käferbefall zeigt sich durch Einritzungen, die so aussehen als ob jemand mit einem Kreuzschlitz-Schraubenzieher in den Baum gestochen hätte

Mehrere Sorten:
'Commelin'
'Wredei'
'Belgica'

 

Bis 35 m hohe Bäume

Blüten und Früchte kurz gestielt, aufrecht

Blüten vor der Laubentfaltung im März/April aufblühend, Narben weiß, rot oder rosa, Staubblätter dunkelviolett

Flügelnüsse elliptisch verkehrt eiförmig, 1,3 - 2,5 cm lang, Samen meist nahe dem Flügeleinschnitt

Blätter wechselständig, 2-zeilig angeordnet

 

Blätter +/- eiförmig, , doppelt gesägt, 8 - 12 cm lang, mit etwas unsymmetrischem Blattgrund
Blattoberseite +/- glatt, große Schattenblätter manchmal dreispitzig

Blattunterseite nur auf den Nerven behaart
bis 8 - 14 Nervenpaare, Blattstiel 8 - 15 mm lang