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Gattung: Aconogonon (Bergknöterich)

Einige Florenwerke inkludieren die Gattung Aconongonon in die Gattung Koenigia!
Früher wurde die Gattung in die Gattung Polygonum inkludiert.

Zur Gattung gehören ca. 30 Arten.
Im Schlüssel sind 4 Arten und 1 Hybride enthalten.

Blüten glöckchenförmig, hellrosa, im unteren Teil verwachsen
> 1

Blüten ausgebreitet, +/- weiß, nicht verwachsen
> 2

 

1     Blüten glöckchenförmig, hellrosa, im unteren Teil verwachsen


Aconogonon campanulatum (Hook. fil.) Hara
(
Glockenblütiger Bergknöterich)

VIII - X,  Staudenbeete, Gehözränder, Wälder, Bachufer 
                Illertissen, Staudengärtnerei Gaißmayer (30.08.2013)

Synonyme:
Koenigia campanulata (Hook. fil.) T. M. Schust. & Reveal (Name bei World Plants)
Polygonum campanulatum J. D. Hooker (Name in der Flora Europaea)
Persicaria campanulata (Hook. fil.) L. P. Ronse Decraene

English name:
Bellflower Knotweed, Lesser Knotweed, 

Weltweite Verbreitung:
Himalaya, China, Tibet, Nepal, Myanmar

Eingebürgert in:
*England, *Belgium
*USA, *Chile

Häufig verkaufte Zierpflanze mit mehreren Sorten:
'Southcombe White'
'Rosenrot'
'Album'

Etymologie:
- Aconogonon: mit scharfen Ecken (aconao = schärfen, gonia = Winkel)
- Koenigia: benannt nach Karl Dietrich Eberhard Koenig (Charles Konig, 1774 - 1851), deutsch-britischer Naturforscher
- campanulatum: glockig

 

 

 

 

Pflanze 30 - 100 cm groß

Blüten in endständigen Rispen, Blüten glöckchenförmig, hellrosa, im unteren Teil verwachsen

Blätter 8 - 15 cm lang, 3 - 5 cm breit, eilanzettlich

Blätter oberseits behaart, unterseits dicht filzig behaart

Blätter kurz gestielt, 
Blattgrund keilig oder gestutzt Ochrea hell, dünnhäutig, behaart

 

 

2     Blüten ausgebreitet, +/- weiß, nicht verwachsen

Pflanze 30 - 80 cm groß
Blüten in lockeren, schmalen  Rispen
> 3

Pflanze 80 - 180 cm groß
Blüten in dichten, breiten Rispen
> 4

 

3      Blüten in lockeren, schmalen Rispen


Aconogonon alpinum (All.) Schur
(
Alpen- Bergknöterich)

IV-  IX,  Serpentinfelsen, Wälder (800 - 1800 m)
               Illertissen, Staudengärtnerei Gaißmayer (03.06.2014)

               Österreich, Bruck an der Mur

Synonyme:
Koenigia alpina (All.) T.M.Schust. & Reveal
Polygonum alpinum All. (Name in der Flora Europaea)
Persicaria alpina (All.) H. Gross; Polygonum dshawachischwilii Charkev.; Polygonum polymorphum Ledeb., 

English name:
Alpine Knotweed

Nom francais:
Renouée des Alpes

Nome italiano: 
Poligono alpino

Verbreitung in Deutschland:
Seltene adventive Vorkommen

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Austria, Switzerland, 
Spain, France, Corsica, Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Macedonia, Albania
Bulgaria, Romania, European Russia, Ukraine, Caucasus / Transcaucasus, C-Asia, Crimea, Mongolia, Turkey, Iran, Sinai peninsula, China, Afghanistan, Russian Far East, Siberia, Jammu & Kashmir, Pakistan

Eingebürgert in:
*Germany (adventiv)
*Denmark, 

Etymologie:
- Aconogonon: mit scharfen Ecken (aconao = schärfen, gonia = Winkel)
- Koenigia: benannt nach Karl Dietrich Eberhard Koenig (Charles Konig, 1774 - 1851), deutsch-britischer Naturforscher
- alpinum: aus den Alpen

 

 

 

Pflanze 30 - 80 cm groß

Blüten in lockeren Rispen

Blüten groß (3 - 4 mm lang, bis 5,5 mm im Durchmesser) Perigonblätter weiß, 8 Staubblätter, 
3 Griffel mit kopfigen Narben, Tragblätter bräunlich

Früchte hellbraun, 4 - 5 mm lang, glänzend, 
stumpf dreieckig, länger als das haftende Perigon

Ochrea hell, dünnhäutig, behaart

Blätter 3 - 15 cm lang, 1 - 3 cm breitschmal lanzettlich

Blätter am Grund keilförmig, kurz gestielt

Blätter unterseits locker behaart, 
Seitennerven undeutlich, nur der Hauptnerv tritt deutlich hervor

 

 

4       Blüten in dichten Rispen

Blühzeit: September - Oktober
Blüten reinweiß bis rötlich, Griffel lang (bis 1 mm), Blütenstandsachse rot
untere und mittlere Blätter am Grund gestutzt
> 5

Blühzeit: Juni - Oktober
Blüten creme- oder grünlichweiß, Griffel kurz (0,2 mm), Blütenstandsachse grün 
untere/mittlere Blätter am Grund keilförmig oder abgerundet
> 6

 

5      Untere und mittlere Blätter, am Grund gestutzt


Aconogonon polystachyum
(Wall. ex Meisn.) Small
(Stutzblättriger Bergknöterich)

IX - X, Ruderalstellen, Bachauen, Gärten
            Illertissen, Staudengärtnerei Gaißmayer (19.10.2012)
            Fischbachau bei Rosenheim an der Leitzach
            Ludweiler bei Völklingen

Synonyme:
Himalaya- Bergknöterich
Koenigia polystachya (Wall. ex Meisn.) T.M.Schust. & Reveal (Name bei World Plants)
Polygonum polystachium Wall ex. Meisn. (Name in der Flora Europaea)
Persicaria wallichii Greuter & Burdet, Persicaria polystachya (Wall. ex Meisn.) H. Gross non Opiz, 

English name:
Himalayan Knotweed, Kashmir Plume

Nom francais:
Renouée à épis nombreux

Nome italiano: 
Poligono dell'Himalaya

Verbreitung in Deutschland:
Invasiver Neophyt im Bergland und an frischfeuchten Stellen im Flachland
Selten und meist unbeständig, aber stellenweise eingebürgert 

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Kashmir, Pakistan, Nepal (Himalaya)

Eingebürgert in:
*Austria, *Germany, *Switzerland
*France, *Italy (Piemont, Lombardei),
*Netherlands, *Denmark, *Sweden, *England,*Ireland, *Belgium, *Poland, 
*USA

Etymologie:
- Aconogonon: mit scharfen Ecken (aconao = schärfen, gonia = Winkel)
- Koenigia: benannt nach Karl Dietrich Eberhard Koenig (Charles Konig, 1774 - 1851), deutsch-britischer Naturforscher
- polystachium: mit vielen Ähren ( von griech. poly = viel; stachys = Ähre)

 

 

 

Pflanze 80 - 180 cm groß, duftet parfümartig
durch vegetative Vermehrung herdenbildend


Photo vom 19.10.2012

Blüten in endständigen Rispen

Perigonblätter reinweiß oder rötlich, meist 5, Blütenstandsachse rot

Blüten mit 8 Staubblättern, 3 Griffeln, 
Griffel lang (0,7 - 1 mm), am Ende kopfig

Stängel schwach behaart oder kahl

Ochrea dunkelbraun, derb, kahl, ganzrandig

Blätter 10 - 35 cm lang, 3 - 8 cm breit, lanzettlich

Blätter kurz gestielt, am Grund gestutzt d.h. wie mit einem Messer gerade (d.h. im rechten Winkel zur Blattmittelrippe) abgeschnitten, die Stutzung kann innen auch etwas ausgerandet sein, oberseits kahl oder schwach weichhaarig

Blätter unterseits kahl oder dicht weichhaarig

 

 

6      Untere und mittlere Blätter am Grund keilförmig oder abgerundet

Pflanze 100 - 140 cm groß
Blätter 4 - 15 cm breit, Blüten klein (3 mm im Durchmesser) 
Nussfrüchte in Relation zur Blütengröße sehr groß
> 7

Pflanze 130 - 180 cm groß
Blätter schmaler, Blüten groß (5 mm im Durchmesser)
Nussfrüchte meist fehlend (steriler Bastard)
> 8

 

7     Blüten klein, grünlichweiß, Nussfrüchte in Relation zur Blütengröße sehr groß


Aconogonon weyrichii (F. Schmidt) H. Hara
(
Weyrichs Bergknöterich)

VI-  X,  Felsige Hänge, Gebüsche, Staudenfluren, Gärten
             
Botanischer Garten Regensburg (21.08.2015)

Synonyme:
Koenigia weyrichii (F. Schmidt) T. M. Schust. & Reveal (Name bei World Plants)
Polygonum weyrichii F. Schmidt, 
Persicaria weyrichii (F. Schmidt Petrop.) L. P. Ronse Decraene

English name:
Weyrich’s Knotweed

Verbreitung in Deutschland:
Lokal in BY in Einbürgerung

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Russia, Japan

Etymologie:
- Aconogonon: mit scharfen Ecken (aconao = schärfen, gonia = Winkel)
- Koenigia: benannt nach Karl Dietrich Eberhard Koenig (Charles Konig, 1774 - 1851), deutsch-britischer Naturforscher
- weyrichii: benannt nach dem Schiffsarzt und Botaniker Heinrich Weyrich (1828 - 1863), der in Japan, Russland und auf der Halbinsel Sachalin forschte.

 

 

 

 

 

Pflanze 100 - 140 cm groß

Perigonblätter grünlichweiß

Blüten klein, grünlich- bis gelblich-weiß (1,5 - 2 mm lang, 3 - 3,5 mm im Durchmesser)
Griffel kurz (0,2 mm), am Ende mit kopfiger Narbe

Nussfrüchte 6 - 8 mm lang, 4 mm breit, gelblich-braun oder rötlich, leicht glänzend, geflügelt


Photo und copyright Alpsdake

Die Nussfrüchte sind 3 - 5 mal so groß wie die Blüten

Stängel spärlich behaart

Untere und mittlere Blätter 6–20 cm lang und 4 – 15 cm breit, am Grund abgerundet oder breit keilförmig (Aconogonon weyrichii hat die breitesten Blätter aller Aconogonon- Arten)

Blätter unterseits dicht behaart, 
Seitennerven lang, deutlich hervortretend (typische Fiedernervatur)

 

 

8     Blüten cremeweiß, Nussfrüchte in Relation zur Blütengröße kleiner


Aconogonon x fennicum Reiersen
(
Garten- Bergknöterich)

VI-  X,  Gärten, Parks, Gebüsche, Staudenfluren
              Gundelfingen, Wohlhüter Gartenland (26.07.2012)

Synonyme:
Finnischer Bergknöterich, Strauchknöterich, Buschknöterich, Staudenflieder
Koenigia x fennica (Reiersen) T.M.Schust. & Reveal (Name bei World Plants)

Persicaria x fennica (Reiersen) Stace, Polgonum polymorphum

English name:
Finnish Knotweed

Verbreitung in Deutschland:
Wenige Einzelfunde (u. a. Franken).

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Finland, Sweden, Norway, Denmark

Eingebürgert in:
*England, *Belgium

Bastard Aconogonon weyrichii x Aconogonon alpinum. In Kultur entstanden.

Etymologie:
- Aconogonon: mit scharfen Ecken (aconao = schärfen, gonia = Winkel)
- Koenigia: benannt nach Karl Dietrich Eberhard Koenig (Charles Konig, 1774 - 1851), deutsch-britischer Naturforscher
- fennicum: aus Finnland

Eine Sorte, die niedrige Temperaturen gut erträgt ist Aconogonon x fennica 'Johanniswolke'.

 

 

Pflanze 130 - 180 cm groß
buschig wachsend, riecht muffig


Photo vom 05.06.2012

Blüten in endständigen, weit ausladenden Rispen

Perigonblätter +/- cremeweiß, größer als bei A. weyrichii (3 - 4 mm lang, 5 mm im Durchmesser), Griffel kurz (0,2 mm), die kopfigen Narben sitzen fast direkt auf dem Fruchtknoten

Pflanze ist ein steriler Bastard, d.h. es werden keine oder nur sehr vereinzelt Früchte gebildet, Pollen oft missgebildet

Blätter eilanzettlich, obere Blätter am Grund keilförmig, 
untere und mittlere Blätter am Grund abgerundet

Ochrea braun, behaart

Blätter unterseits dicht behaart, Seitennerven lang, deutlich hervortretend 
(typische Fiedernervatur)