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  Gattung: Brennnessel (Urtica)

Zur Gattung gehören ca. 80 Arten

Weibliche Blütenstände kugelig
> 1


Photo und copyright Michael Hassler

Alle Blütenstände rispig
> 2

 

1     Weibliche Blütenstände kugelig


Pillen- Brennnessel 
(Urtica pilulifera)


Photo und copyright Michael Hassler

VI - X, Ruderalstellen
             Botanischer Garten Wien
             Ostdeutschland

Synonyme:
Römische Nessel
Urtica balearica L.; Urtica chesneyana Blume; Urtica convexa Hornem. ex Spreng.; Urtica cordifolia Moench; Urtica dodartii L.; Urtica integrifolia Poir.; Urtica romana Bub.; Urtica romana Garsault

English name:
Roman Nettle

Verbreitung in Deutschland:
Unbeständig eingebürgerter Neophyt

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, Baleares, France, Corsica, Italy, Sardinia, Sicily, former Yugoslavia, Albania, Greece, Crete, E-Aegaean Isl., 
Bulgaria, Crimea, European Turkey, Caucasus / Transcaucasus, Algeria, Turkey, Cyprus, Egypt, European Turkey, Iran, Iraq, Israel, Jordania, Lebanon, Saudi Arabia, Sinai peninsula, Syria, Yemen, 

Eingebürgert in:
*Austria, *Germany, *Switzerland, 
*Hungary, *Pakistan, *Belgium, *England, *former Czechoslovakia, 

In Mitteleuropa wurde die Pillen- Brennnessel früher wegen der schleimigen Samen kultiviert und verwilderte an manchen Stellen.

 

 

 

Pflanze 30 - 90 cm groß

Blütenstände eingeschlechtlich, einhäusig:
Weibliche Blütenstände kugelig, behaart


Photo und copyright Michael Hassler

Männliche Blütenstände rispig, verzweigt


Photo und copyright Michael Hassler

Blätter länglich- eiförmig, zugespitzt,
tief gesägt, mit Brennhaaren


Photo und copyright Michael Hassler

 

 

2      Alle Blütenstände rispig

Blütenstände kurz, oft stängelständig
Blätter rundlich, tief eingeschnitten, 1 - 5 cm lang
> 3

Blütenstände lang
Blätter länglich, gesägt, 5 - 15 cm lang
> 4

 

3     Blütenstände meist kürzer als der Blattstiel


Kleine Brennnessel
(Urtica urens)

VI - IX, Äcker, Ruderalstellen
              Reisensburg, Spargelfeld
              Gundelfingen, Baumschule
              Gundelfingen, Solarpark

Synonyme:
Urtica atlantica Blume; Urtica membranacea Barbieri ex Blume; Urtica minor Garsault; Urtica monoica Gilib.; Urtica oblongata Koch ex Maly; Urtica ovalifolia Stokes; Urtica parvula Blume; Urtica quadristipulata Dulac; Urtica verticillata Vahl

English name:
Dwarf nettle

Verbreitung in Deutschland:
Weit verbreitet, Süden zerstreut, fehlt Schwarzwald, Alpen, höheres Alpenvorland 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: nicht gefährdet, Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, Baleares, France, Corsica, Italy, Sardinia, Sicily, former Yugoslavia,  Greece, Crete, E-Aegaean Isl., 
Belgium, England, Bulgaria, former Czechoslovakia, Denmark, Faroer Isl., Finland, Ireland, Netherlands, Hungary, Isl.,Malta, Norway, Poland, Romania, Scandinavia, Sweden, European Turkey, Crimea, Baltic States, European Russia, Ukraine, Algeria, Morocco, Tunisia, Caucasus / Transcaucasus, Siberia, Russian Far East, C-Asia, *Western Australia, *Northern Territory, *Southern Australia, *Queensland, *New South Wales, *Victoria, *Tasmania, *Tierra del Fuego, *South Georgia Isl., *Falkland Isl., Java, *Peru - Amazonian lowlands, *Peru - low Andes, *Peru - middle Andes, *Peru - high Andes, *Peru - coastal, *Chile, *Cuba, *Ecuador, *Transvaal, *Oranje Free State, *Natal, *Cape, *Lesotho, *New Zealand, *trop. Afr., Socotra, *Lord Howe Isl., *Norfolk Isl., Liaoning, Qinghai, Tibet, Zhejiang, Xinjiang, Russia, *Juan Fdz. Isl., *Argentina, *Bolivia, *Brazil, *Uruguay, Turkey, Cyprus, Egypt, European Turkey, Iran, Iraq, Israel, Jordania, Kuwait, Lebanon, Saudi Arabia, Sinai peninsula, Syria, Yemen, United Arab Emirates, Qatar, Azores, Madeira, Canary Isl., *Hawaii (*Oahu (*Nu`uanu Pali State Park), *Hawaii Isl.), *Alaska, *USA, *Canada, *Greenland, *St. Pierre et Miquelon

Bei Kontakt der Haut mit den Brennhaaren brechen diese ab und es wird eine ameisensäurealtige Brennflüssigkeit in den Körper injiziert, wodurch Rötungen und Quaddeln entstehen. Die Brennflüssigkeit der Kleinen Brennnessel verursacht größere Schmerzen als die Brennflüssigkeit von Urtica dioica

 

Pflanze 30 - 60 cm groß

Stängel nur mit Brennhaaren, ohne Borstenhaare

Blütenstände meist kürzer als der Blattstiel, oft stängelständig

Pflanze einhäusig getrenntgeschlechtlich:
Männliche Blüten mit 4 Staubblättern

Weibliche Blüten mit 1 Fruchtknoten und 1 kurzen schwärzlichen Narbe

Blätter eiförmig, eingeschnitten gesägt, höchstens 5 cm lang, Pflanze mit stachelähnlichen Brennhaaren

 

 

4      Blütenstände lang

Stängel deutlich 4- kantig, 3 - 5 mm im Durchmesser, 
mit Brennhaaren und Borstenhaaren oder nur mit Borstenhaaren
> 5

   

Stängel kaum kantig, 5 - 8 mm im Durchmesser, 
mit Brennhaaren aber fast ohne Borstenhaaren
> 6


Photo und copyright Niels Sloth http://www.biopix.dk

 

5     Stängel deutlich 4- kantig, 3 - 5 mm im Durchmesser, mit Borstenhaaren


Große Brennnessel
(Urtica dioica)

VII - X, Gebüsche, Wälder, Ruderalstellen
              verbreitet z.B. 
              Birketwäldchen

Zu den Unterarten

Synonyme:
Urtica aquatica Liebm.; Urtica dioecia Hill; Urtica dioica var. vulgaris Wedd.; Urtica diplotricha Phil.; Urtica eckloniana Blume; Urtica glabrata Clem. ex Vis.; Urtica gracilis Ait.; Urtica major Garsault; Urtica major Kanitz; Urtica mexicana Blume; Urtica sicula Gasp. ex Guss.; Urtica submitis Boiss.

English name:
Stinging Nettle

Verbreitung in Deutschland:
Flächendeckend verbreitet und meist häufig 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: nicht gefährdet, Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Corsica, Italy, Sardinia, Sicily, former Yugoslavia, Greece, E-Aegaean Isl., 
Belgium, England, Bulgaria, former Czechoslovakia, Denmark, Faroer Isl., Finland, Ireland, Netherlands, Hungary, Isl., Malta, Norway, Poland, Romania, Scandinavia, Sweden, European Turkey, Crimea, Baltic States, European Russia, Ukraine, Mongolia, Caucasus / Transcaucasus, Siberia, Russian Far East, C-Asia, Turkey, Cyprus, European Turkey, Iran, Iraq, Lebanon, Algeria, Morocco, Tunisia, Afghanistan, Pakistan, Pakistani Kashmir, Jammu & Kashmir, Gansu, Qinghai, Xinjiang, Tibet, Sichuan, Bhutan, Sikkim, India, Nepal, Java, New Guinea (alpine), 

Eingebürgert in:
*Australia, *Tierra del Fuego, *South Georgia Isl., *Cape, *Lesotho, *Ecuador, *Chile, *Alaska, *USA, *Canada, *Greenland, *St. Pierre et Miquelon

Bei Kontakt der Haut mit den Brennhaaren brechen diese ab und es wird eine ameisensäurealtige Brennflüssigkeit in den Körper injiziert, wodurch Rötungen und Quaddeln entstehen.

 

 

Pflanze 30 - 150 cm groß

oft in großen Beständen

Stängel deutlich 4- kantig, 3 - 5 mm im Durchmesser, 
mit Brennhaaren (hier: große, unterteilte Haare) und Borstenhaaren (hier: kurze Haare) oder nur mit Borstenhaaren

   

Pflanze meist 2- häusig:
Männliche Blütenstände gelblich, meist länger als der Blattstiel

Männliche Blüten meist mit 4 Staubblätter

Weibliche Blüten mit einem Büschel weiß- oder pinkfarbenen Narben

Weibliche Blüten mit einem Fruchtknoten

Früchte ca. 1 mm lang

Blätter länglich- eiförmig, zugespitzt, gesägt, oft länger als 
5 cm, mit feinen kaum sichtbaren Brennhaaren, oberseits dunkelgrün, kaum glänzend, Blattstiele meist kürzer als 1/3 der Blattspreite

Nebenblätter linealisch- pfriemlich


Photo und copyright Harald Geier

 

 

6     Stängel kaum kantig, 5 - 8 mm im Durchmesser, fast ohne Borstenhaaren


Röhricht- Brennnessel
(Urtica kioviensis)


Photo und copyright Niels Sloth http://www.biopix.dk

VII - X, Röhrichte, Großseggenriede, nasse Auwälder
              Ostdeutschland z.B. an der Havel
              Botanischer Garten Mainz

Synonyme:
Ukrainische Brennnessel
Sumpf- Brennnessel
Kiewer Brennnessel
Urtica radicans
Urtica bollae

English name:
Marsh Nettle

Verbreitung in Deutschland:
Selten untere Spree 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Berlin: G (gefährdet, Status unklar), Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: unbeständig, Mecklenburg-Vorpommern: 4 (potentiell gefährdet), Sachsen-Anhalt: 4 (potentiell gefährdet) 

Weltweite Verbreitung: 
Austria, Germany, 
Bulgaria, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Romania,
Russia

Die Art wird oft mit Urtica dioica verwechselt!

 

Pflanze 30 - 150 cm groß
am Grund liegend und reichlich wurzelnd, aufsteigend

 

Stängel kaum kantig, 5 - 8 mm im Durchmesser, 
mit Brennhaaren aber fast ohne Borstenhaaren

   
Photo und copyright Niels Sloth http://www.biopix.dk

Pflanze meist 1- häusig: 
obere Blütenstände weiblich, die unteren männlich


Photo und copyright Niels Sloth http://www.biopix.dk

Männliche Blütenstände meist kürzer als der Blattstiel, nur im unteren Teil der Pflanze

Weibliche Blüten mit einem Fruchtknoten, Perigon 2/3 gespalten, Perigonzipfel in der Mitte am breitesten

 

Blätter länglich- eiförmig, zugespitzt, tief gesägt, oft länger als 5 cm, oberseits hellgrün, glänzend, Blattstiele meist länger als die halbe Blattspreite


Photo und copyright Niels Sloth http://www.biopix.dk

Nebenblätter breit eiförmig, am Grund bis zu 15 Millimeter breit, Nebenblätter der oberen Blätter sind paarig bis zur Mitte verwachsen