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Lichtnelken/Leimkräuter - Blüten weiß, Kronblätter tief 2- spaltig, 
Kelch nicht aufgeblasen mit Rippen, ohne Nebenkrone

Kelch nicht drüsig, kurzhaarig oder kahl
> 1


Photo und copyright Michael Hassler

Kelch drüsig oder kurzhaarig
> 2


Photo und copyright Michael Hassler

 

1       Kelch nicht drüsig klebrig, oft kahl


Tataren- Leimkraut
(
Silene tatarica (L.) Pers.)


Photo und copyright Michael Hassler

VI- VIII,  Flussterrassen, sandiges Ödland
                 Archangelsk, Russland (Gennadiy Okatov 07.09.2014)

Synonyme:
Duftendes Leimkraut
Cucubalus tataricus L., Silene ruthenica Otth

English name:
Tatarian Catchfly

Verbreitung in Deutschland:
Sehr lokal O-BB (Oderbruch). Vorkommen in BE und Umgebung gelten als nicht indigen. Ein Altfund in BY

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 2 (stark gefährdet), 
Brandenburg 2 (stark gefährdet), Berlin 3 (gefährdet)

Weltweite Verbreitung:
Germany
Norway, Finland, Baltic States, Poland, Russia, Ukraine, Caucasus

Etymologie:
- Silene: benannt nach der griechischen Sagengestalt Silen = Silenus (Mischwesen aus Pferd und Mensch, mythischer Adoptivvater und Gefährte von Bacchus)
- tatarica: aus dem Gebiet der Tataren (Volksgruppe, die heute in Russland, Weißrussland, Polen und Litauen leben)

 

 

 

 

 

Pflanze 30 - 100 cm groß
niederliegend aufsteigend, mit aufrecht stehenden, verholzenden, reich blättrigen Stängeln


Photo und copyright Gennadiy Okatov

Blütenstände traubig, reichblütig, Zweige 1 - 3- blütig


Photo und copyright Gennadiy Okatov

Blütenstieltellerförmig, 5 Kronblätter, 10 Staubblätter, 3 Griffel
Platte der Kronblätter weiß oder grünlich- weiß, tief 2- spaltig, ohne Nebenkrone


Photo und copyright Gennadiy Okatov

Kelch walzlich, meist kahl, 9 - 13 mm lang, 10- nervig, Adern deutlich,
kelchzähne kurz, dreieckig, spitz


Photo und copyright Michael Hassler

Stängel und Blütenstandsachse kahl oder behaart, 
Blütenstiele aufrecht, behaart


Photo und copyright Gennadiy Okatov

Kapsel 8 - 10 mm lang, 3 - 4 mal so lang wie der Fruchtträger

 

Blätter lanzettlich, fein gesägt (Lupe!), mit achselständigen Seitentrieben


Photo und copyright Gennadiy Okatov

 

 

2      Kelch drüsig klebrig 

Ganze Pflanze klebrig- zottig
Kronblätter beiderseits rein weiß
> 3


Photo und copyright Michael Hassler

Pflanze kurzhaarig, Stängel klebrig beringelt
Kronblätter unterseits mit hellvioletten oder grünen Adern
> 4


Photo und copyright Franck Le Driant

 

3      Ganze Pflanze klebrig- zottig, Kronblätter rein weiß


Klebriges Leimkraut
(Silene viscosa
(L.) Pers.)


Photo und copyright Michael Hassler

V- VII,  Sandtrockenrasen, Dünen, Bahndämme
               Holmebodar, Borgholm, Öland, Sweden (Stefan Cherrug 09.08.2018)
               Botanischer Garten Frankfurt (Michael Hassler 14.05.2009)

Synonyme:
Cucubalus viscosus L., Melandrium viscosum (L.) Celak.

English name:
White Sticky Catchfly

Verbreitung in Deutschland:
Extrem selten Ostseeküste auf Fehmarn und Rügen, neuerdings wiedergefunden (Henker 1999, Grell 2010)

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland : 1 (vom Aussterben bedroht),
Mecklenburg-Vorpommern 1 (vom Aussterben bedroht), Schleswig-Holstein R (sehr selten)

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, 
Serbia, Macedonia, 
Denmark, Finland, Sweden, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Turkey, Crimea, Baltic States, Russia, Ukraine, Mongolia, Iran, Syria, India, Afghanistan

Etymologie:
- Silene: benannt nach der griechischen Sagengestalt Silen = Silenus (Mischwesen aus Pferd und Mensch, mythischer Adoptivvater und Gefährte von Bacchus)
- viscosa: klebrig

 

 

 

Pflanze 30 - 70 cm groß


Photo und copyright Alexander Mrkvicka

Blüten in mehreren Quirlen, jeweils mit 2 - 6 Blüten, Teilblütenstände kurz gestielt
Stängel dicht drüsig- klebrig,


Photo und copyright Alexander Mrkvicka

Kronblätter ober- und unterseits rein weiß,  ohne Nebenkrone, 3 Griffel, 10 Staubblätter
Kelch walzlich, drüsig- klebrig, 14 - 17 mm lang, 10- nervig


Photo und copyright Michael Hassler

Kapsel 12 - 14 mm lang, 3 - 4 mal so lang wie der Fruchtträger

 

Stängelblätter lanzettlich, ganzrandig, spitz, am Rand wellig


Photo und copyright Stefan Cherrug

Grundblätter rosettig, den Stängelblättern ähnlich, entwickelt sich im Frühherbst,
daraus entwickelt sich im nächsten oder übernächsten Sommer die neue Pflanze


Photo und copyright Stefan Cherrug

 

 

4     Pflanze kurzhaarig, Kronblätter unterseits mit hellvioletten oder grünen Adern

Untere Teilblütenstände wenigblütig, Stängel mit 2 - 3 Internodien
> 5

Untere Teilblütenstände vielblütig, Stängel mit 4 - 6 Internodien, ohne sterile Triebe
> 6


Photo und copyright Franck Le Driant

 

5      Untere Teilblütenstände wenigblütig, Stängel mit 2 - 3 Internodien


Italienisches Leimkraut
(
Silene italica (L.) Pers.)


Photo und copyright Andrea Moro

V- VII,  Waldränder, Wiesen (0 - 1500 m)
               Mt. Parnassos, Sterea Ellas, Griechenland, 1450 m (14.06.2019)
               Varese Ligure, Ligurien, Italien (Julia Kruse 08.05.2016)

Synonyme:
Cucubalus italicus L.; Silene pilosa (Willd.) Sprengel

English name:
Italian Campion, Italian Catchfly

Nom francais:
Silène d'Italie

Nome italiano: 
Silene italiana

Verbreitung in Deutschland:
War längere Zeit in Mainfranken etabliert, scheint dort aber wieder erloschen. Neuerdings ein Fund in Mittelfranken. Weitere Adventivfunde in BW, MV, NI und SH

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
Portugal, Spain, France, Corsica, Italy, Sardinia, Sicily, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East), Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E- Aegean Isl., Kiklades, Crete), 
Hungary, Poland, Romania, Bulgaria, Turkey, Cyprus, Crimea, Ukraine, Turkestan, Iran, Israel, Lebanon, Syria

Eingebürgert in:
*Austria, *Germany, *Switzerland
*England

Etymologie:
- Silene: benannt nach der griechischen Sagengestalt Silen = Silenus (Mischwesen aus Pferd und Mensch, mythischer Adoptivvater und Gefährte von Bacchus)
- italica: aus Italien

 

 

 

Pflanze 30 - 60 cm groß
Blütenstand wenigblütig, Stängel mit 2 - 3 Internodien


Photo und copyright Julia Kruse

Untere Teilblütenstände lang gestielt,  wenigblütig

Blüten stieltellerförmig, 5 Kronblätter, 10 Staubblätter, 3 Griffel, ohne Nebenkrone, 
Platte der Kronblätter tief eingeschnitten

    
Photo und copyright Julia Kruse

Kronblätter oberseits weiß


Photo und copyright Franck Le Driant

Kronblätter unterseits mit hellvioletten, grauen oder grünen Nerven


Photo und copyright Julia Kruse

Kelch 14 - 24 mm lang, schmal walzlich, am Grund gestutzt, mit 10 hervortretenden Adern,
mit 5 kurzen Kelchzähnen, am Rand häutig


Photo und copyright Andrea Moro

Kelch zerstreut drüsig- kurzhaarig
Nagel der Kronblätter meist gewimpert


Photo und copyright Alexander Mrkvicka

Kapsel eiförmig, 8 - 13 mm lang, mit 6 Zähnen aufspringend


Photo und copyright Andrea Moro

Stängel im oberen Teil fast kahl

Stängel im unteren Teil und und Blätter dicht kurzhaarig, aber nicht graufilzig


Photo und copyright Julia Kruse

Pflanze am Grund nicht verholzt, dadurch auch nicht dornig


Photo und copyright Julia Kruse

Grundblätter spatelig, vorne stumpf

Blätter unterseits behaart


Photo und copyright Andrea Moro

 

 

6        Untere Teilblütenstände vielblütig, Stängel mit 4 - 6 Internodien, ohne sterile Triebe


Hain- Leimkraut
(
Silene nemoralis Waldst. & Kit)


Photo und copyright Franck Le Driant

V- VII,  Waldränder
               Lérida, Katalonien (Franck Le Driant 21/06/2013)

Synonyme:
Silene italica ssp. nemoralis (Waldst. & Kit.) Nym. (Name in der Flora Catalana)
Silene crassicaulis Willk. & Costa; Otites nemoralis Opiz

English name:
Roman Catchfly

Nom francais:
Silène des forêts

Nome italiano: 
Silene dei boschi

Verbreitung in Deutschland:
Nur noch extrem selten bei Dresden; erloschen bei Frankfurt/Main.

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: D (Datenlage unzureichend), Hessen: 0 (ausgestorben), Nordrhein-Westfalen: 0 (ausgestorben), Sachsen: 1 (vom Aussterben bedroht) 

Weltweite Verbreitung:
Germany, Austria, 
Spain, France, Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Macedonia, 
Czech Republic, Slovakia, Bulgaria, Ukraine

Eingebürgert in:
*USA

Etymologie:
- Silene: benannt nach der griechischen Sagengestalt Silen = Silenus (Mischwesen aus Pferd und Mensch, mythischer Adoptivvater und Gefährte von Bacchus)
- nemoralis: hainbewohnend

 

 

 

Pflanze 30 - 60 cm groß


Photo und copyright Franck Le Driant

Untere Teilblütenstände lang gestielt, vielblütig


Photo und copyright ©PHOTOFLORA- Jean- Luc Tasset

Blüten ohne Nebenkrone,
Kronblätter oberseits weiß, unterseits mit hellvioletten, grauen oder grünen Nerven,


Photo und copyright Ernst Horak

Kelch walzlich, zerstreut kurzhaarig
Nagel der Kronblätter nicht gewimpert (im Gegensatz zu Silene italica)


Photo und copyright Franck Le Driant

Kapsel mit 6 Zähnen aufspringend


Photo und copyright Ernst Horak

Stängel mit 4 - 6 Internodien, Blätter spatelig, vorne +/- stumpf


Photo und copyright Franck Le Driant

Stängel kurzhaarig, im oberen Teil drüsig beringelt
ohne sterile Triebe


Photo und copyright Ernst Horak