Home Nach oben Systematik Bestimmung Familien Fundorte Fachbegriffe Artenverzeichnis Hilfe Saatblumen

Sorbus-  Kronblätter weiß, ausgebreitet, 
Blätter gelappt, mit mehr als 5 Paar Seitennerven, mit 3 - 4 Blattlappen jederseits, unterseits graufilzig


Lonetal- Mehlbeere
(Sorbus lonetalensis
S. Hammel & Haynold)

V,  Wälder, Waldränder (470 - 510 m)
      Bissingen ob Lonetal, Baden- Württemberg, 474 m ü.M. (31.05.2014)

Synonyme:
Hedlundia lonetalensis (S. Hammel & Haynold) Sennikov & Kurtto, 
Pyrus lonetalensis (S. Hammel & Haynold) M. F. Fay & Christenh. 

English name:
Lonetal Whitebeam

Verbreitung in Deutschland:
Endemit des Lonetals

Gefährdung in Deutschland:
Die Lonetal-Mehlbeere ist ein Lokalendemit Baden-Württembergs mit einem kleinen Vorkommen von zehn bekannten Exemplaren. Die Fundorte stehen mittlerweile als Biotopschutzwald unter gesetzlichem Naturschutz (§ 30a Waldgesetz Baden-Württemberg)

Weltweite Verbreitung:
Germany

Etymolgie:
- Sorbus: lat. "sorba" = römischer Name des Speierlings (Sorbus domestica)
- lonetalensis: aus dem Lonetal

Entweder ein artgewordener Bastard Sorbus aria x aucuparia oder ein Tripelbastard Sorbus mougeotii (= Sorbus aria x aucuparia) x Sorbus aucuparia.

Ich habe die Pflanze am 31.05.2014 zum ersten Mal photographiert, konnte sie jedoch nicht bestimmen. Die Bilder habe ich im Zusammenhang mit der Bestimmung einer anderen Art Steffen Hammel zugeschickt, der daraufhin vermutete, dass es eine neue Art sein könnte. Am 09.09.2014 besuchte ich mit Steffen Hammel und seiner Frau den Fundort. Es stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um eine neue Kleinart handelt, die in der Publikation von Steffen Hammel und Bernd Haynold "Sorbus lonetalensis - einen neue Mehlbeere aus Baden- Württemberg" exakt beschrieben wird. Sie hat inzwischen auch schon einen Eintrag in wikipedia.

Fruchtreife Mitte bis Ende September.

 

 Bis 6 m hoher Baum
nach Stockhieb mehrstämmig

Blütenstand im Durchmesser 45 - 60 mm, mit 30 - 40 Blüten
Blütenstiele
schwach behaart Hypanthium 3 mm lang, stark hellgraufilzig behaart,
Kelchlappen spitz, schwach behaart, Blütendurchmesser 13 bis 16 mm, Kronblätter weiß, spatelförmig, 4,5-5 mm breit x 6-7 mm lang, Innenseite zu 1/3 stark behaart, schwach genagelt, 20 weiße Staubfäden, äußere 6 mm, innere 4 mm lang, Staubbeutel beige, 2 grüne, kahle Griffel, nur an der Basis zusammengewachsen, 3 mm lang, Narben kahl, Fruchtknoten stark weiß behaart


Photo und copyright Steffen Hammel

 Fruchtstand ca. 6-7 cm Ø mit 10-25 karminroten Scheinfrüchten, in der Regel etwas breiter als lang und an der Stielbasis etwas eingesenkt

Früchte 10,5-11,5 x 11-12,5 mm, Lentizellen der Früchte an der Basis nicht vorhanden, in der Mitte ca. 100 Stückbis 0,5 mm groß, Kelchlappen der Beeren konisch-aufrecht zusammenneigend, filzig, 2 mm Basisbreite und 2,5 mm Länge, Fruchtstiele schwach behaart, mit einigen Lentizellen besetzt

Fertile Früchte ein- oder zweikernig, Samen mittelbraun (farblich zwischen Sorbus aria agg. und Sorbus aucuparia stehend), ca. 6 x 3 x  2,5 mm.

Standardblätter der Kurztriebe: 
Blattstiele 18-22 mm
lang, Blattspreite 85- 104 x 63-78 mm, mit 9-10 Paar Seitennerven 

Blattspreite elliptisch, wenig länger als breit, mit 3 - 4 deutlich abgerundeten, gezähnten Lappen, Blattnervenwinkel im größten Blattlappenpaar 90°-115°

Standardblätter der Langtriebe: 
Blattstiele 23-26 lang, Blattspreite 96-
115 x 68-85 mm, mit 10-11 Paar Seitennerven

Blattunterseite hellgraufilzig, aber schwächer als bei Sorbus aria

Blattstiele grün, wollig behaart

Borke kirschbaumähnlich, graubraun, glatt