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Gattung: Gnadenkraut (Gratiola)

Zur Gattung gehören 20 Arten.

Blüten groß (10 - 18 mm), Kronröhre +/- kahl
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Blüten klein (7 - 8 mm), Kronröhre drüsig
> 2


Photo und copyright Wolfgang Winter

 

1     Blüten groß (10 - 18 mm), Kronröhre +/- kahl


Gottes- Gnadenkraut 
(Gratiola officinalis
L.)


Photo und copyright Michael Hassler

VI - VIII, Sumpf- und Moorwiesen (0 - 800 m)
                 Botanischer Garten Tübingen, cult. (19.08.2008)
                
Gaienhofen, Baden- Württemberg, ca. 400 m ü.M. (Julia Kruse 30.07.2013)

Synonyme:
Gratiola angustifolia Gilib.; Gratiola meonantha G. Sampaio

English name:
Common Hedge- Hysop, Gratiole, Herb of Grace

Nom francais:
Gratiole officinale

Nome italiano: 
Graziola

Verbreitung in Deutschland:
Zerstreut entlang von Elbe, Spree, Oder; restlicher Osten fast überall verschwunden; extrem selten Rheinebene (hier fast überall verschwunden), Bodensee, Restgebiet wenige, weit verstreute Altfunde und nur ganz wenige Rezentfunde 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 2 (stark gefährdet), Baden-Württemberg: 1 (vom Aussterben bedroht), Bayern: 1 (vom Aussterben bedroht), Berlin: 0 (ausgestorben), Brandenburg: 3 (gefährdet), Hamburg: 0 (ausgestorben), Hessen: 1 (vom Aussterben bedroht), Mecklenburg-Vorpommern: 1 (vom Aussterben bedroht), Niedersachsen: 2 (stark gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 1 (vom Aussterben bedroht), Rheinland-Pfalz: 1 (vom Aussterben bedroht), Sachsen: 1 (vom Aussterben bedroht), Sachsen-Anhalt: 2 (stark gefährdet), Schleswig-Holstein: 0 (ausgestorben), Thüringen: 0 (ausgestorben) 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland,
Portugal (widespread), Spain (widespread), France (widespread), Sardinia, Italy ( Piemont, Ligurien, Lombardei, Südtirol, Trentino, Venetien, Friaul, Emilia Romagna, Toskana, Latium, Umbrien, Marken, Abruzzen, Molise, Apulien), Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, ?Montenegro, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, N- Central, N- East, E- Aegean Isl.), 
Belgium, Netherlands, Czech Republic, Slovakia,  Hungary, Poland, Bulgaria, Romania, Baltic States, Russia, European Russia, Ukraine, Crimea, Turkey, European Turkey, Iran

Worterklärung:
Gratiola: leitet sich von gratia (Gnade) ab
officinalis: Arznei

Das Gottes-Gnadenkraut ist in allen Teilen stark giftig. Vergiftungserscheinungen sind Übelkeit, Speichelfluss, Erbrechen, Koliken, blutige Durchfälle, Nierenentzündung, Brennen in den Harnwegen, Krämpfe, Störung der Herztätigkeit und der Atmung. Im Mittelalter beliebte Heilpflanze. (nach Wikipedia)

 

 

Pflanze 20 - 40 cm groß

Blüten weiß oder rosa, 10 - 18 mm lang, einzeln in lockerblütiger Traube,
Kelch 5 - 7 mm lang,  kahl, mit 5 linealisch- lanzettlichen, bis zum Grund freien Kelchblättern
oft von linealischen Hochblättern umgeben


Photo und copyright Julia Kruse

Kronröhre gebogen, grünlich-gelb, mit dunklen Adern, nicht drüsig


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Blüten zygomorph, undeutlich in Ober- und Unterlippe geteilt
Oberlippe ausgerandet, Unterlippe 3- teilig

Kronschlund behaart

Blüten mit 2 mit der Kronröhre verwachsenen fertilen Staubblättern, und 2 Staminodien, die oft nur rudimentär angelegt sind oder sogar fehlen können, Staubbeutel ohne Spitzchen


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Kapsel tropfenförmig, zugespitzt, 4 - 6 mm lang, 3 - 4 mm breit, kahl, 
mit 4 Fächern, die zahlreiche Samen enthalten


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Kelchblätter und Griffel bleibend, Kapsel kürzer oder länger als die Kelchblätter

Samen eilänglich, rippig, braun, o,8 mm lang, 0,2 mm breit


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Blätter kreuzgegenständig, lanzettlich, spitz, ganzrandig oder gesägt


Photo und copyright Julia Kruse

Blätter 20 - 55 mm lang, 3 - 13 mm breit, durch Drüsen gepunktet


Photo und copyright Stefan Lefnaer

 

 

2     Blüten klein (7 - 8 mm), Kronröhre drüsig


Übersehenes Gnadenkraut
(Gratiola neglecta
Torr.)


Photo und copyright Michael Hassler

V - X, Sumpf- und Moorwiesen, Seeufer (0 - 2000 m)
           Deuringen bei Augsburg, Bayern (Wolfgang Winter 03.07.2014)

Synonyme:
Gratiola heterophylla Raf., Gratiola odorata Raf.

English name:
Clammy Hedge- Hyssop

Verbreitung in Deutschland:
Einzelfunde in Brandenburg, Elsass und in der Deuringer Heide

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar

Weltweite Verbreitung:
USA (dort in allen Staaten verbreitet), Canada

Eingebürgert in:
*Germany
*France

Worterklärung:
Gratiola: leitet sich von gratia (Gnade) ab
neglecta: übersehen

Der Fundort in der Deuringer Heide ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz der Amerikaner. Eventuell sind die Samen mit den Ketten der Panzer nach Deutschland eingeschleppt worden:
http://forum.pflanzenbestimmung.de

 

 

Pflanze 10 - 30 cm groß
vielfach verzweigt


Photo und copyright Wolfgang Winter

Blüten 7 - 8 mm lang, einzeln in lockerblütiger Traube, weiß bis rosa, mit 4 oder 5 Kronzipfeln
Kronröhre außen grünlich, mit braunen Streifen, drüsig, Kelch mit 5 linealischen, drüsig behaarten Kelchblättern und 2 Hochblätter, die so lang wie die Kelchblätter sein können


Photo und copyright Wolfgang Winter

Stängel dicht mit kurzen Haaren behaart
Kapsel tropfenförmig


Photo und copyright Wolfgang Winter

Blätter lanzettlich, 2 - 5 cm lang, kurzhaarig, meist mit wenigen Zähnen


Photo und copyright Michael Hassler