Home Nach oben Systematik Bestimmung Familien Fundorte Fachbegriffe Artenverzeichnis Hilfe Saatblumen

Vaccinium - Kronblätter zurückgeschlagen

= frühere Gattung Moosbeere (Oxycoccus)

Stängel meist mit 4 Blüten
Vorblätter dicht unter dem Blütenstand
Blätter stumpf, 6 - 18 mm lang, am Rand kaum umgerollt
Blütenstandsachse mit einem Laubtrieb endend
> 1

Stängel fadenförmig, niederliegend, mit 1 - 4 Blüten
Vorblätter ca. in der Mitte des Blütenstiels
Blätter spitz, 3 - 8 mm lang, am Rand umgerollt
Blüten endständig, ohne Laubtrieb
> 2

                                   

1     Blütenstandsachse mit einem Laubtrieb endend, Blätter stumpf, 6 - 18 mm lang, am Rand kaum umgerollt


Großfrüchtige Moosbeere
(Vaccinium macrocarpon
Aiton)

VI , Hochmoore
        Haspelmoor bei München, Bayern, 540 m ü.M. (10.07.2011)

Synonyme:
Kranichbeere, Krannbeere
Oxycoccus macrocarpos (Aiton) Pursh

English name:
Large Cranberry

Verbreitung in Deutschland:
Stellenweise eingebürgerter Neophyt
Einzelfunde Niedersachsen, Sachsen, Thüringer Wald, Nordschwarzwald, Nordrhein-Westfalen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: mit Einbürgerungstendenz, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: 0 (ausgestorben), Brandenburg: unbeständig, Hamburg: R (sehr selten), Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 4 (potentiell gefährdet), Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Canada, USA

Eingebürgert in:
*Austria, *Germany, *Switzerland
*Netherlands, *England

Diploid 2n = 24

Etymologie:
- Vaccinium: Verfälschung von "baccinium" = Beerenstrauch; (lat. bacca = Beere)
- macrocarpon: mit großen Früchten

Cranberries werden in den USA in großen Mengen in großen Feldernangebaut:


Photo und copyright Michael Hassler
Cranberry- Feld in Wharton, USA

Cranberrysaft wird zur Behandlung von Harnwegsinfektionen eingesetzt. In der Küche werden Cranberries in Salaten, Suppen und als Backzutat verwendet

Es sind ca. 130 Sorten im Handel z.B.
Red Star, Ben Lear, Early Black, Howes, McFarlin und Searles

 

 

Pflanze 0,5 bis 1,5 m am Boden kriechend
Zweige bewurzeln sich auf ganzer Länge und wachsen unbegrenzt weiter (bis zu 1 m pro Jahr), wodurch eine rasenartige Struktur entsteht, alten Abschnitte sterben nach einigen Jahren ab

Stängel  10 - 20 cm hoch, bogig aufsteigend, dicht beblättert

Blütenstand meist mit 4 Blüten, Blütenstandsachse immer mit einem Laubtrieb endend

Blütenblätter mit 4 oder 5 zurückgeschlagenen Zipfeln,
Stubblätter röhrig zusammenstehend, Staubfäden breit, flach, rötlich, Antheren orange, in einen langen röhrigen Tubus auslaufend

Blütenstiele 15 - 35 mm lang, behaart, fädlich, Vorblätter 5 mm lang, grünlich, dicht unter der Blüte, Kelch schüsselförmig verwachsen, mit 4 - 5 kurzen Zipfeln

Beeren kugelig, 10 - 20 mm im Durchmesser, meist mehr als 12 Samen enthaltend

Stängel bogig aufsteigend, dicht mit Blättern besetzt
Blätter stumpf, 6 - 18 mm lang, in der Mitte am breitesten, Blattränder nicht umgerollt,
unterseits blaugrün

 

 

2       Blüten endständig, ohne Laubtrieb, Blätter spitz, 3 - 8 mm lang, am Rand umgerollt

Blüten meist einzeln, Blätter am Grund am breitesten, 
Blütenstiel kahl
> 3


Photo und copyright Alexander Mrkvicka

Blätter etwa in der Mitte am breitesten, 
Blütenstiel behaart
> 4

 

3       Blütenstiel kahl


Kleinfrüchtige Moosbeere
(
Vaccinium microcarpum (Turcz. ex Rupr.) Schmalh. ex Busch)


Photo und copyright Stefan Jeßen

VI - VII, Hochmoore (1200 - 1900 m)
                
Frauenau bei Zwiesel, Zwieselter Filz, 1100 m ü.M. (Stefan Jeßen 08.05.2020)

Synonyme:
Kleine Torfbeere

Oxycoccus palustris ssp. microcarpum (Turcz. ex Rupr.) Kitam.

Oxycoccus microcarpus Turcz. ex Rupr., Oxycoccus pusillus (Dunal) Nakai

English name:
Small Cranberry

Nome italiano: 
Mirtillo minore

Verbreitung in Deutschland:
Neuerdings liegt ein zytometrisch bestätigter Nachweis aus O-BY vor

Gefährdung in Deutschland:
Noch nicht bewertet

Weltweite Verbreitung:
Austria,  Germany, Switzerland, 
Italy; Slovenia; Croatia; Serbia & Kosovo; 
Iceland; England; Norway; Sweden; Finland; 
Czech Republic;
Slovakia; Poland; Romania, 
Russi
a, Ukraine; Kazakhstan; China, Mongolia; Japan

Diploid 2n = 24

Etymologie:
- Vaccinium: Verfälschung von "baccinium" = Beerenstrauch; (lat. bacca = Beere)
- microcarpum: mit kleinen Früchten

 

 

 

Pflanze 2 - 3 cm hoch, 
in allen Teilen kleiner als Vaccinium oxycoccos


Photo und copyright Stefan Jeßen

Blüten meist einzeln, endständig, ohne Laubtrieb, 
Blütenstiel kahl, Kronzipfel max. 5,5 mm lang


Photo und copyright Alexander Mrkvicka

Staubblätter (= Staubfaden + Staubbeutel + Anhängsel) kleiner 4 mm, Staubbeutel (ohne Anhängsel) höchstens 1,2 mm lang, kürzer als die ringsum behaarten Staubfäden


Photo und copyright Alexander Mrkvicka

Beeren 5 - 7 mm im Durchmesser, +/- birnenförmig
Samen bis 1,7 mm lang, 0,8 mm breit

Blätter 3 - 5 mm lang, am Grund am breitesten, gestutzt oder ausgerandet,
ledrig, kahl, vorne spitz, an der Seite umgerollt, oberseits grün, unterseits weißlich

 

 

 

 

4         Blütenstiel behaart

Tetraploid
Beeren 9 - 13 mm im Durchmesser
Kronzipfel 5,5 - 6,2 mm lang, 2,3 - 2,7 mm breit
> 5

Hexaploid
Beeren 5 - 9 mm im Durchmesser
Kronzipfel 6,3 - 7,5 mm lang, 2,6 - 3,3 mm breit
> 6


Photo und copyright Stefan Jeßen

 

5       Tetraploid, Beeren 9 - 13 mm im Durchmesser, Kronzipfel 5,5 - 6,2 mm lang, 2,3 - 2,7 mm breit


Gewöhnliche Moosbeere
(
Vaccinium oxycoccos L.)

VI - VIII, Hochmoore (500 - 2000 m)
                  Pfronten, Wasenmoos, Bayern, 890 m ü.M. (22.06.2012)

Synonyme:
Oxycoccus palustris Pers., Oxycoccus quadripetalus Br.-Bl.

English name:
Common Cranberry

Nom francais:
Cannebergier commun, Canneberge

Nome italiano: 
Mirtillo palustre

Verbreitung in Deutschland:
Verbreitet Ostfriesland, Z-Niedersachsen, Schleswig-Holstein; zerstreut Niederrhein, Alpen, Alpenvorland, Mittelgebirge (Schwarzwald, Bayerischer Wald, Erzgebirge, Thüringer Wald, Eifel, Hunsrück, Harz), Z-Franken; selten Süderbergland, Pfälzerwald, Rhön, Vogelsberg, Odenwald 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 3 (gefährdet), Baden-Württemberg: 3 (gefährdet), Bayern: 3 (gefährdet), Berlin: 3 (gefährdet), Brandenburg: 3 (gefährdet), Hamburg: 2 (stark gefährdet), Hessen: 3 (gefährdet), Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: 3 (gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 3 (gefährdet), Rheinland-Pfalz: 3 (gefährdet), Saarland: 0 (ausgestorben), Sachsen: 3 (gefährdet), Sachsen-Anhalt: 3 (gefährdet), Schleswig-Holstein: 3 (gefährdet), Thüringen: 3 (gefährdet) 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland
France, Italy, Slovenia, 
Ireland, England, Belgium, Netherlands, Denmark, Finland, Norway, Sweden, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, 
Estonia, Latvia, Lithuania, Russia, Belarus, Ukraine, Kazakhstan, Japan, China, North Korea,
USA, Canada, Alaska, Greenland, St. Pierre et Miquelon

Tetraploid 2n = 48

Etymologie:
- Vaccinium: Verfälschung von "baccinium" = Beerenstrauch; (lat. bacca = Beere)
- oxycoccos: oxys = sauer, kokkos = Beere

 

 

Pflanze 2 - 6 cm hoch
Stängel bis 1 m kriechend

Blütenstand 1 - 4- blütig, endständig, ohne Laubtrieb,
kriechende Stängel verholzend


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Blüten mit 4 (-5) zurückgeschlagenen Kronblättern, 4 (-5) Kelchblättern, 8 (-10) zusammenneigenden Staubblättern

Kronzipfel 5,5 - 6,2 mm lang, 2,3 - 2,7 mm breit, Staubblätter (= Staubfaden + Staubbeutel + Anhängsel) größer 4 mm, Staubbeutel (ohne Anhängsel) größer 1,4 mm, so lang oder länger als die nur an der Seite behaarten Staubfäden, Griffel größer 5 mm

 

Blütenstiel behaart
Vorblätter klein, rot, in der Mitte des Blütenstiels

Stängel fadenförmig, niederliegend

Beeren kugelig, 9 - 13 mm im Durchmesser, reif rot
Samen mehr als 1,7 mm lang und 0,8 mm breit

Blätter meist locker stehend, 

Blätter spitz, 4 - 8 mm lang, 2 - 4 mm breit, kahl, oberseits grün, unterseits weißlich

 

 

6       Hexaploid, Beeren 5 - 9 mm im Durchmesser, Kronzipfel 6,3 - 7,5 mm lang, 2,6 - 3,3 mm breit


Hagerups Moosbeere
(Vaccinium hagerupii
(Á.Löve & D.Löve) Ahokas)


Photo und copyright Stefan Jeßen

VI - VIII, Hochmoore
                 Sosa, Friedrichsheider Moor, Sachsen, ca. 800 m ü.M (Stefan Jeßen 27.05.2018)

Synonyme:
Oxycoccus hagerupii Á. Löve & D.Löve, Oxycoccus palustris var. major Lange

English name:
Hagerup's Cranberry

Verbreitung in Deutschland:
Zerstreut Bayer. Wald, Böhmerwald und oberes Erzgebirge

Gefährdung in Deutschland:
Noch nicht bewertet

Weltweite Verbreitung:
Germany, Austria; Switzerland; 
Czech Republic;
Russia

Hexaploid 2n = 72

Etymologie:
- Vaccinium: Verfälschung von "baccinium" = Beerenstrauch; (lat. bacca = Beere)
- hagerupii: benannt nach Olaf Hagerup (1889 – 1961), dänischer Botaniker

 

 

 

Pflanze 2 - 6 cm hoch
Stängel bis 1 m fadenförmig, niederliegend

 

Blütenstand 1 - 4- blütig, endständig, ohne Laubtrieb,
kriechende Stängel verholzend

 

Blüten mit 4 (-5) zurückgeschlagenen Kronblättern, 4 (-5) Kelchblättern, 8 (-10) zusammenneigenden Staubblättern

Kronzipfel 6,3 - 7,5 mm lang, 2,6 - 3,3 mm breit, Staubblätter (= Staubfaden + Staubbeutel + Anhängsel) größer 4 mm, Staubbeutel (ohne Anhängsel) größer 1,4 mm, so lang oder länger als die nur an der Seite behaarten Staubfäden, Griffel größer 5 mm

 

Blütenstiel behaart
Vorblätter klein, rot, in der Mitte des Blütenstiels

 

Beeren kugelig, 5 - 9 mm im Durchmesser, reif rot
Samen mehr als 1,7 mm lang und 0,8 mm breit

 

Blätter spitz, 4 - 8 mm lang, 2 - 4 mm breit, kahl, oberseits grün, unterseits weißlich