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Berufkraut - Zungenblüten kurz, aufrecht
- Erigeron acris agg. - 

Blätter auf Ober- und Unterseite behaart
Stängel abstehend behaart
> 1

Blätter auf den Flächen fast kahl, am Rand +/- bewimpert
Stängel kahl oder angedrückt behaart
> 4


Photo und copyright Julia Kruse

                                            

1     Blätter auf Ober- und Unterseite behaart

Stängel häufig rot
Blätter wellig, gedreht, in den Achseln oft mit kleinen, sterilen Kurztrieben, 
2 - 4,5 mal so lang wie die Internodien
> 2

Stängel meist grün oder rot überlaufen
Blätter nicht nicht wellig, in den Achseln nie mit kleinen, sterilen Kurztrieben, 
1,5 - 2,5 mal so lang wie die Internodien
> 3

 

2      Blätter wellig, gedreht, in den Achseln mit Blattbüscheln


Mauer-
Berufkraut
(
Erigeron muralis Lapeyr.)

 

VI - IX, Sonnige Rasen, Kiesflächen, felsrasen, Bahngelände (0 - 1800 m)
              Kleinsorheim, Steinbruch, Bayern, 470 m ü.M. (04.08.2010)
              Donaudamm zwischen Günzburg und Offingen, Bayern, ca. 450 m ü.M. (01.08.2012)

Synonyme:
Spätblühendes Scharfes Berufkraut
Erigeron acris ssp. serotinus (Weihe ex Rchb.) Greuter (Name in Flora von Österreich, Flora Gallica und Flora Helvetica)
Erigeron serotinus Weihe ex Rchb., Tessenia muralis (Lapeyr.) Bubani

English name:
Late Fleabane

Nom français :
Vergerette tardive

Nome italiano: 
Cespica tardiva

Verbreitung in Deutschland:
Bisher übersehenes Taxon, zu dem vermutlich die Mehrzahl der deutschen Funde von "Erigeron acris ssp. acris" gehört

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: unbeständig, Bayern: ungefährdet, Berlin: unbeständig, Hessen: unbeständig, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Sachsen: unbeständig 

Weltweite Verbreitung:
Germany, Austria, Switzerland, 
Spain, France, Italy (nur Friaul), 
England, Poland, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Romania

Die Nomenklatur (serotinus vs. muralis) und der Status (Unterart oder Art) sind noch unklar.
In der Flora Iberica und wird die Unterart nicht anerkannt.

 

 

 

 

Pflanze 10 - 60 cm groß,
Stängel aufrecht, abstehend behaart.


Photo und copyright Matthias Kellner

Blütenstand regelmäßig traubig (nur 1 Körbchen an einem Ast), aus 5 - 30 Köpfchen

Blütenstand mit kleinen linealischen Hochblättern

Hülle dicht rauhaarig

Stängelblätter meist 15 - 25, stark gewellt, beidseits behaart, in den Achseln oft mit sterilen Kurztrieben, die mittleren 2 - 5- mal so lang wie die Internodien

Stängel meist rot, abstehend behaart

Untere Blätter spatelförmig, rinnig und zurückgebogen, zur Blütezeit oft bereits vertrocknet, untere Internodien verkürzt, Blätter deswegen im unteren Teil gedrängt

 

 

3      Blätter nicht wellig


Scharfes Berufkraut
(
Erigeron acris L.)

 

VI - IX, Trockenrasen, Wegränder (0 - 1800 m)
              Augsburg, Schießplatzheide, ca. 500 m ü.M. (17.06.2007)

Synonyme:
Erigeron acer L. (Name in der Flora Europaea)

English name:
Bitter Fleabane

Nom francais:
Vergerette âcre, Érigeron âcre

Nome italiano: 
Cespica acre

Verbreitung in Deutschland:
Erigeron acris ssp. acris ist zumindest in Süddeutschland stellenweise deutlich seltener als die bisher übersehene Schwesterart E. muralis (siehe dort). 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: V (Vorwarnliste), Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: 2 (stark gefährdet), Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Corsica, Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, 
England, Channel Isl., Ireland, Northern Ireland, Norway, Sweden, Finland, Netherlands, Liechtenstein, Poland, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Romania, Estonia, Latvia, Lithuania, Kaliningrad region, Belarus, Moldova, Ukraine, Crimea, NEuropean Russia, N-Caucasus, Transcaucasus, Siberia, Russian Far East, Japan, Kuril Isl., Sakhalin, Kamchatka, Korea, Kazakhstan, Uzbekistan, Mongolia, China, Tibet, Turkey, Iran, Jammu & Kashmir, Pakistan, Pakistani Kashmir, India, Nepal, Canada, Alaska, USA

 

 

 

 

 

Pflanze 10 - 60 cm groß

Blütenstand unregelmäßig traubig oder rispig, mit 5 - 30 Köpfchen

Zungenblüten in 4 - 5 Reihen, aufrecht, hellviolett, wenig länger als die Hülle

Hülle dicht rauhaarig

Röhrenblüten grünlichgelb, umgeben von den Pappushaaren


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Früchte 2,5 mm lang, behaart, Pappushaare 4 - 7 mm lang, weiß oder rostfarben,
länger als die Kronröhre der ZUngenblüten (oben) oder die Röhrenblüten (unten)


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Stängel meist grün oder rötlich überlaufen, dicht abstehend behaart
Blätter 1,5 - 2,5 mal so lang wie die Internodien

Blätter nicht wellig, Laubblattachseln ohne kleine, sterilen Kurztrieben

Grundblätter rosettig

 

 

4     Blätter auf den Flächen kahl

Untere Stängelblätter nur 5 - 10 mm breit
Stängel mit 5 - 30 Köpfchen, Hülle +/- behaart
> 5


Photo und copyright Julia Kruse

Untere Stängelblätter 15 - 20 mm breit
Stängel mit 30 - 70 Köpfchen, Hülle kahl
> 6


Photo und copyright Alexander Mrkvicka

                                 

5      Untere Stängelblätter nur 5 - 10 mm breit


Schotter- Berufkraut
(
Erigeron angulosus Gaudin)

 
Photo und copyright Julia Kruse

VI - IX, Kies und Schotter der Alpenflüsse, steinige Böschungen (0 - 2200 m)
              Col Agnel, Hautes- Alpes, Frankreich, ca. 2000 m ü.M. (Michael Hassler 02.07.2007)
              Epinel, Aostatal, Italien, ca. 1400 m ü.M. (Julia Kruse 24.07.2013)

Synonyme:
Kantiges Berufkraut
Erigeron acrer ssp. angulosus
(Gaudin) Vacc. (Name in der Flora Europaea)
Erigeron acris ssp. angulosus
(Gaudin) Vacc.

English name:
Angled Fleabane

Nom francais:
Vergerette anguleuse

Nome italiano:
Cespica angolosa

Verbreitung in Deutschland:
Ziemlich selten Voralpenland entlang der Flüsse (vor allem Lech), Alpen selten; nur Altfunde Oberrheinebene 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 1 (vom Aussterben bedroht)
Baden-Württemberg: 0 (ausgestorben), Bayern: 2 (stark gefährdet)

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France (Haut- Rhin, Ain, Haute- Savoie, Savoie, Hautes- Alpes), Italy (Aosta, Lombardei, Piemont, Südtirol, Trentino, Venetien, Friaul, Latium, Abruzzen), Slovenia, 
Liechtenstein, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Romania, Estonia

 

 

 

 

 

Pflanze 15 - 30 cm groß
kräftig, verzweigt, Blütenstand mit 5 - 30 Köpfchen


Photo und copyright Michael Hassler

Zungenblüten hellviolett, meist deutlich länger als die Hülle


Photo und copyright Michael Hassler

Hülle kahl oder mäßig behaart


Photo und copyright Julia Kruse

Stängel kantig, kahl oder angedrückt behaart, Blätter am Rand meist bewimpert


Photo und copyright Julia Kruse

Untere Stängelblätter 5 - 10 mm breit


Photo und copyright Julia Kruse

Grundblätter linealisch- lanzettlich, den Flächen +/- kahl, mit langem, breit geflügeltem Stiel


Photo und copyright Julia Kruse

 

 

6      Untere Stängelblätter 15 - 20 mm breit


Großblättriges Berufkraut
(
Erigeron macrophyllus Herbich)

 
Photo und copyright Alexander Mrkvicka

VI - VII, Lückige Magerrasen, Sandrasen, trockene Ruderalfluren.
                Nationalpark "Nizhnyaya Kama, Russland (Wadim Prochorow 17.08.2011)

Synonyme:
Erigeron droebachiensis O. F. Muell. (Name im Rothmaler)
Erigeron acris ssp. droebachiensis (O.F.Müll.) Arcang. (Name bei Flora Gallica)
Erigeron acris ssp. macrophyllus (Herbich) Guterm.

English name:
Large- leaved Fleabane

Verbreitung in Deutschland:
Ungenügend bekannt. Nachweise liegen u. a. aus BY (Alpenvorland) vor (Lippert & Meierott 2018)

Gefährdung in Deutschland:
Datenlage unzureichend

Weltweite Verbreitung:
Germany, Austria, 
Croatia, Montenegro, 
Norway, Sweden, Finland, Poland, Czech Republic, Slovakia, Hungary, Romania, Estonia, Lithuania, Belarus, Ukraine, European Russia

Die Identität der südskandinavischen Erigeron droebachiensis O. F. Müll. ist nach wie vor umstritten (vgl. u. a. Šida 1998, 2004). In diesem Fall hätte der Name droebachiensis Priorität.

In der Flora Euroapea sind beide Sippen Unterarten von Erigeron acris:
- ssp. droebachiensis: nur in Skandinavien verbreitet
                                        mit 10 - 30 Köpfchen, Zungenblüten kaum länger als die Hülle
                                        obere Stängelblätter deutlich kleiner als die unteren
- ssp. macrophyllus: in Deutschland, Österreich, Karpaten vorkommend
                                        mit 30 - 70 Köpfchen, Zungenblüten deutlich länger als die Hülle
                                        obere Stängelblätter kaum kleiner als die unteren

 

 

Pflanze 50 - 100 cm groß
Blütenstand mit 150 - 300 Köpfchen


Photo und copyright Wadim Prochorow

Körbchen +/- kahl

Blätter auf den Flächen +/- kahl, 
am Rand meist bewimpert

Untere Stängelblätter 15 - 20 mm breit

Stängel kahl oder angedrückt behaart


Photo und copyright Wadim Prochorow