Home Nach oben Systematik Bestimmung Familien Fundorte Fachbegriffe Artenverzeichnis Hilfe Saatblumen

Gattung : Kälberkropf (Chaerophyllum)

Zur Gattung gehören 60 Arten.

Blätter 2 - 3- fach dreizählig oder einfach gefiedert
Blättchen länglich-eiförmig, ungeteilt, gezähnt
> Blättchen länglich-eiförmig, gezähnt


Photo und copyright Rolf Marschner

Blätter gefiedert
Blättchen fiederschnittig
> Blätter gefiedert, Blättchen fiederschnittig

 

 

 

 

Blätter 2 - 3- fach dreizählig oder eifach gefiedert
Blättchen länglich-eiförmig, gezähnt
> 1


Photo und copyright Rolf Marschner

Blätter gefiedert
Blättchen fiederschnittig
> 2

 

1     Stängelblätter 2 - 3- fach dreizählig, Blättchen länglich-eiförmig, gezähnt


Aromatischer Kälberkropf
(Chaerophyllum aromaticum
L.)


Photo und copyright Stefan Lefnaer

VII – VIII,  Wälder Säume (0 - 600 m)
                     Hollabrunn, Glasweiner Wald, Niederösterreich (Stefan Lefnaer 22.06.2019)

Synonyme:
Chaerophyllum euboeum Halácsy

English name:
Broadleaf Chervil

Nome italiano: 
Cerfoglio aromatico

Verbreitung in Deutschland:
Z- und O-Sachsen verbreitet, selten S-Bayerischer Wald, Einzelfunde Hochrhein, Oberschwaben, W-Süderbergland 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Bayern: 3 (gefährdet), Berlin: unbeständig, Brandenburg: 1 (vom Aussterben bedroht), Hamburg: unbeständig, Sachsen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, 
Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, Serbia & Kosovo, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, N- Central) W- Aegean Isl.,  
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania, Baltic States, European Russia, Ukraine

Ähnlich ist Aegopodium podagraria (Giersch), aber:
- Giersch hat keine Hüllchen
- Der Stängel des Giersch ist kahl

 

 

Pflanze 60 - 150 cm groß


Photo und copyright Rolf Marschner

Kronblätter weiß, klein, randlich nicht vergrößert, kahl, eingeschnitten


Photo und copyright Rolf Marschner

Hülle fehlend oder 1 - 2- blättrig


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Döldchen mit Hüllchen, Hüllchenblätter bewimpert,


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Früchte entwickeln sich oft ungleichmäßig


Photo und copyright Rolf Marschner

Früchte nach unten konisch zulaufend, 8 - 15 mm lang, kahl,
Griffelpolster breiter als die Frucht, Griffel spreizend


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Stängel wenigstens am Grund behaart und rotfleckig, unter den Knoten +/- verdickt


Photo und copyright Stefan Lefnaer

Stängel hohl


Photo und copyright Angela und Helmut Wolf

Blätter meist 2 - 3 fach 3-zählig, 
seltener auch einfach gefiedert, weil
seitliche Blättchen kleiner sind oder fehlen


Photo und copyright Stefan Lefnaer

 Blättchen lanzettlich, 4 - 10 cm lang, vorne spitz, unterseits kahl oder weißlich behaart


Photo und copyright Rolf Marschner

Blättchen gesägt, bewimpert


Photo und copyright Stefan Lefnaer

 

 

2     Blätter gefiedert, Blättchen fiederschnittig

Obere Stängelblätter mit fädlichen Abschnitten
> 3

Obere Stängelblätter mit +/- eiförmigen Abschnitten
> 4

 

3     Obere Stängelblätter mit fädlichen Abschnitten

    
Knolliger Kälberkropf
(Chaerophyllum bulbosum
L.)

VI – VIII;  Flüsse, Seen, Auenwälder, Autobahnmittelstreifen
                   B16 zwischen Günzburg und Gundelfingen, Bayern, 435 m (
                   Burgau, Wiese beim Silbersee
                  Autobahnmittelstreifen
in Franken (Massenvorkommen!)

Synonyme:
Rüben- Kälberkropf
Chaerophyllum bobrovii Schischk.; Chaerophyllum bulbosum ssp. bobrovii (Schischk.) Soó; Chaerophyllum caucasicum (Fisch. ex Hoffm.) Schischk.; Chaerophyllum bulbosum var. caucasicum; Chaerophyllum laevigatum Vis.; Chaerophyllum verticillatum Pers.; Myrrhis bulbosa Spreng.; Polgidon bulbosum (L.) Rafin.; Scandix bulbosa Roth; Selinum bulbosum E. H, L. Krause

English name:
Turip-Rooted Chervil

Verbreitung in Deutschland:
Mäßig häufig S-Niedersachsen bis Niederbayern, Hessen, entlang von Neckar bis zum Niederrhein, Eifel, O-Pfalz, Saar, Thüringen, Sachsen-Anhalt, N-Sachsen; entlang von unterer Weser und Elbe; Nordosten sehr zerstreut, ziemlich selten S-Baden-Württemberg, Norden selten, fehlt Alpen und Voralpenland

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: 3 (gefährdet), Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: 3 (gefährdet), Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: 3 (gefährdet), Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 3 (gefährdet), Thüringen: nicht gefährdet

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland,
France, Italy, former Yugoslavia,
Bulgaria, former Czechoslovakia, Finland, Netherlands, Poland, Romania, European Russia, Crimea, European Russia, Ukraine, European Russia, Sweden, *Belgium, Caucasus / Transcaucasus, C-Asia, Turkestan, Turkey, European Turkey, Iran, *USA

Der Name stammt von der grauen, kegelig bis kugeligen Hypokotylknolle, die 3 bis 6 cm dick, 1,5 bis 10 cm lang und  140 bis 200 g schwer wird. Sie wird zur Blütenbildung aufgebraucht, ist nicht ausdauernd und stirbt dann ab.

 

 

 

Pflanze erreicht Größen bis 2,5 m!

meist stark verzweigt

Hülle mit wenigen kleinen Hüllblättern
Döldchen mit Hüllchen

Alle Kronblätter in etwa gleich groß

Früchte mit kurzem Griffel

Reife Früchte

Oberste Stängelblätter fädlich
Blätter riechen beim Zerreiben nach Zitrone

Stängel:  oben kahl, bereift, meist blaurot
Untere Stängelblätter gefiedert, Blättchen breit

Blätter unterseits mit langen Borsten
(gutes, sicheres Erkennungsmerkmal!)

Stängel unter den Knoten verdickt

Stängelbasis: kurzborstig

 

 

4     Obere Stängelblätter mit +/- eiförmigen Abschnitten

Kronblätter bewimpert
Stängel unter den Knoten nicht verdickt
> 5

Kronblätter kahl
Stängel unter den Knoten +/-verdickt
> 8

                                                                                                                                  

5     Kronblätter bewimpert, Stängel unter den Knoten nicht verdickt

Blätter mit 3 - 4 Fiederpaaren, 
unterste Blattfiedern fast so groß wie die übrige Blattspreite
Fiedereinschnitte schmal und nicht sehr tief
> 6

Blätter mit mehr als 5 Fiederpaaren
unterste Blattfieder kleiner als die übrige Blattspreite
Fiedereinschnitte breit und tief
> 7

 

6     Blätter mit 3 - 4 Fiederpaaren,  unterste Blattfiedern fast so groß wie die übrige Blattspreite


Rauhaariger
Kälberkropf
(Chaerophyllum hirsutum)

V – VI, Auenwälder (nasse Standorte)
             Hengeles Weiher
             Herrnholz, Reisensburg
             Baumgarten
             Stubenweiher

Synonyme:
Chaerophyllum cicutaria Vill., 
Chaerophyllum hirsutum ssp. cicutaria (Vill.) Briq. 

Verbreitung in Deutschland:
Weit verbreitet Bayern (außer Mainfranken), Süderbergland, Harz (mit Umland), Schwarzwald, SO-Hessen, Thüringen, Sachsen; zerstreut Schwäbische Alb und Schwäbisch-Fränkischer Wald selten oder Einzelfunde Odenwald, S-Brandenburg, Saarland, Vogelsberg, N-Eifel

English name:
Hairy Chervil

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Brandenburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: 3 (gefährdet), Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland,
Spain, France, Italy, former Yugoslavia, Albania, Greece,
Bulgaria, former Czechoslovakia, Hungary, Poland, Romania, Ukraine, *Belgium, *Denmark

 

 

Pflanze 50 - 120 cm groß

Hülle fehlend oder 1 - 2- blättrig

Hüllchenblätter sind lanzettlich zugespitzt, breit hautrandig, bewimpert und ungleich geformt, oft nach unten geschlagen

Dolde 10 - 20- strahlig
vor dem Aufblühen überhängend

Kronblätter bewimpert, weiß oder rötlich

Hüllchen mit 5 - 10 bewimperten Blättern

Früchte: Griffeläste im spitzen Winkel, 
Hüllchen lang bewimpert

Carpophor nur im oberen Drittel gespalten

Stängel rau behaart, unter den Knoten nicht verdickt

Untere Blattfieder fast so groß wie die übrige Spreite

Blättchen länglich, fiederspaltig
Fiedereinschnitte schmal und nicht sehr tief

 

 

7     Blätter mit mehr als 5 Fiederpaaren, unterste Blattfieder kleiner als die übrige Blattspreite


Alpen- Kälberkropf

(Chaerophyllum villarsii)

VI – VIII  Montane Rasen
                  Fellhorn

Synonyme:
Chaerophyllum hirsutum ssp. villarsii
Chaerophyllum alpestre Jord.; Chaerophyllum hirsutum Vill. ex Koch; Chaerophyllum rigidum Huet ex Nym.; Selinum villarsii E. H. L. Krause; ?Chaerophyllum cicutariiforme (Beauverd) Landolt; ?Chaerophyllum villarsii W.D.J.Koch var. cicutariiforme Beauverd

English name:
Villars' Chervil

Verbreitung in Deutschland:
Alpen verbreitet 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: mit Einbürgerungstendenz, Bayern: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France, Italy, former Yugoslavia, Albania

 

 

Pflanze 50 - 120 cm groß

Hülle fehlend oder 1- 2- blättrig,

Hüllchen mit 5 - 10 bewimperten Blättern

Kronblätter bewimpert, weiß oder rötlich

Früchte: Griffeläste im spitzen Winkel

Carpophor fast bis zum Grund gespalten

Stängel rau behaart, unter den Knoten nicht verdickt

Blätter gefiedert

Fiedern z.T. verwachsen

 

 

8     Kronblätter kahl, Stängel unter den Knoten +/-verdickt

Griffel wenig spreizend, so lang wie das Griffelpolster
Blättchen eiförmig,  Zipfel der Blättchen +/- stumpf
> 9

   

Griffel weit spreizend, 2 - 3 mal länger als das Griffelpolster
Blättchen länglich, Zipfel der Blättchen spitz
> 10

  

 

9      Zipfel der Blättchen stumpf


Taumel
Kälberkropf
(Chaerophyllum temulum)

VI – VII; Ruderalstellen, Hecken
                Auwald vor dem BKH Günzburg
                Günzburg, Legoland
                Parkplatz gegenüber Autohaus Bäuerle
                NSG Kapf

Synonyme:
Chaerophyllum temulentum L., Scandix nutans Moench 

English name:
Rough Chervil

Verbreitung in Deutschland:
Fast flächendeckend verbreitet, fehlt Alpen, Voralpenland und Hochschwarzwald 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: nicht gefährdet, Brandenburg: nicht gefährdet, Hamburg: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Corsica, Italy, Sicily, former Yugoslavia, Albania, Greece, 
Belgium, England, Bulgaria, former Czechoslovakia, Denmark, Ireland, Netherlands, Hungary, Malta, Poland, Romania, Scandinavia, Sweden, Crimea, Baltic States, European Russia, Ukraine, Caucasus / Transcaucasus, NW-Africa, Turkey, European Turkey, *USA, *Canada

 

 

 

Pflanze 30 - 100 cm groß

Hülle fehlend oder 1- 2- blättrig

Hüllchenblätter 5- 8, lanzettlich, zugespitzt, schmal- hautrandig

Kronblätter 2-lappig, ca. zu 1/3 eingeschnitten
am Rand leicht vergrößert, nicht bewimpert

Früchte länglich, Griffel kurz (nur so lang wie das Griffelpolster)

Stängel: bis oben behaart, unter den Knoten verdickt, unten oft rotfleckig

Blätter 2 - 3- fach gefiedert, mit wenigen Fiederpaaren, 

Zur Spitze hin sind die Fiederblättchen oft verwachsen, die unteren Fiederpaaren oft lang gestielt

Blättchen eiförmig, Blättchenspitze +/- stumpf

 

 

10     Zipfel der Blättchen spitz


Gold- Kälberkropf
(Chaerophyllum aureum)

·         

VI – VII; Ruderalstellen, Hecken
                 verbreitet z.B.
                 Lammkeller Burgau

Synonyme:
Gelbfrüchtiger Kälberkropf
Chaerophyllum aureum var. denudatum (Schübl. & Mart.) Thell., Chaerophyllum aureum var. glabriusculum W. D. J. Koch, Scandix aurea Roth 

English name:
Golden Chervil

Verbreitung in Deutschland:
Mäßig häufig bis verbreitet Bayern (außer Main), Baden-Württemberg (Rheinebene selten), O-Hessen, Thüringen, W-Sachsen, W-Sachsen-Anhalt; zerstreut O-Pfalz, Eifel, Harz, Einzelfunde nördliche Mitte 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: unbeständig, Brandenburg: 1 (vom Aussterben bedroht), Hessen: nicht gefährdet, Niedersachsen: 3 (gefährdet), Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Sachsen: nicht gefährdet, Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, France,  Italy, former Yugoslavia, Albania, Greece,
Bulgaria, former Czechoslovakia, Hungary, Poland, Romania, Crimea, *England, Russia, Caucasus / Transcaucasus, Turkey, European Turkey, Iran

Unterschiede zu Anthriscus sylvestris (Wiesen-Kerbel): 
Bei Anthriscus sylvestris
- ist der Stängel unter den Knoten meist nicht verdickt
- sind die Früchte kurz geschnäbelt, 
- ist der Griffel nicht spreizend und die  Hüllchenblätter kaum gefranst


Döldchen von Anthriscus sylvestris

 

 


 

Pflanze 80 - 120 cm groß

Hülle fehlend oder 1- 2- blättrig

Äußere Kronblätter viel größer

Früchte: Griffel weit spreizend,  2 - 3 mal länger als das Griffelpolster, Hüllchenblätter fransig

Stängel kantig gefurcht

Stängel unter den Knoten verdickt, unten oft rotfleckig

Blätter 3 - 4-fach gefiedert, mit mehr als 5 Fiederpaaren

Blätter kerbelähnlich, aber:
- Blattabschnitte laufen nicht am Stängel herab
 - die Blattspitze ist nicht tief geteilt