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Kranzenzian - Blüten mit 5 am Rand +/- glatten Kronblattzipfeln
Krone 25 - 45 mm lang, violett, meist mit ausgebreiteten Kronzipfeln,
Kelchbuchten +/- V-förmig, Kelchzähne schmal dreieckig

Alle Buchten spitz, V- förmig, Kelchzipfel breit, deutlich dreieckig
> 1

Zumindest einige Buchten rund, U- förmig, Kelchzipfel schmal
> 2


Photo und copyright Dr. Andreas Zehm

 

1     Alle Buchten spitz, V- förmig


Deutscher Kranzenzian
(
Gentianella germanica (Willd.) E.F.Warburg)

VIII - X, Trockenrasen (400 - 2500 m)
                Reisensburg, Vordere Brenne, Bayern, 452 m ü.M. (02.09.2005)

Synonyme:
Deutscher Fransenenzian, Rhätischer Kranzenzian
Gentiana germanica Willd. (Name in der Flora Helevetica)

English name:
Chiltern Gentian

Nom francais:
Gentiane d'automne

Nome italiano: 
Genzianella tedesca

Verbreitung in Deutschland:
Zerstreut und stark zurückgehend Mitte (O-Nordrhein-Westfalen, SO-Niedersachsen, SW-Sachsen-Anhalt, Thüringen, Franken), Z- und O-Baden-Württemberg; sehr zerstreut Alpen und Alpenvorland, Eifel; sehr selten Saarland, Hessen, fehlt Norden und Osten (Altfunde Sachsen) 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 3 (gefährdet), Baden-Württemberg: V (Vorwarnliste), Bayern: nicht gefährdet, Hessen: 3 (gefährdet), Niedersachsen: 3 (gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 3 (gefährdet), Rheinland-Pfalz: 3 (gefährdet), Saarland: 3 (gefährdet), Sachsen: 1 (vom Aussterben bedroht), Sachsen-Anhalt: 3 (gefährdet), Thüringen: nicht gefährdet

Weltweite Verbreitung:
Germany, Switzerland, 
France, Italy, Slovenia, Croatia, Bosnia & Hercegovina, 
Belgium, England, Czech Republic, Netherlands, Romania, Bulgaria

Einige Autoren sehen Gentianella germanica und Gentianella rhaetica als Synonyme. Nach Greimler "A re-evaluation of morphological characters in European Gentianella section Gentianella (Gentianaceae)" 2004 unterscheiden sich Gentianella germanica und Gentianella rhaetica außer durch genetische Unterschiede durch die Blütengröße und die Länge der Fruchtknotenstiele:
Gentianella rhaetica: 
Fruchtknotenstiele 0,6 - 1,1 mal so lang wie die Kelchröhre,
Krone 1,5 - 2 mal so lang wie der Kelch
Gentianella germanica:
Fruchtknotenstiele 0,1 - 0,5 mal so lang wie die Kelchröhre,
Krone 1,9 - 2,6 mal so lang wie der Kelch

 

 


 


 

Pflanze 5 - 40 cm groß

Blütenstand verzweigt, mehrblütig

Blüten stieltellerförmig, 23 - 30 mm lang, im Schlund bebärtet
mit 5 violetten, ganzrandigen Kronzipfeln

Kelch +/-geflügelt, kürzer als die Kronröhre

 Kelchzipfel  1 - 2 mal so lang wie die Kelchröhre, alle +/- gleich gestaltet, +/- breit dreieckig, am Rand glatt oder schwach papillös, oft etwas umgerollt

Kelchzipfel oft lila überlaufen

Mittlere Stängelblätter eiförmig lanzettlich, gegenständig

Blätter spitz oder stumpf, am breitesten im untersten Drittel

 

 

2      Zumindest einige Kelchbuchten rund, U- förmig, Kelchzipfel 

Endemit des Böhmerwaldes
Kelchzipfel länger als die Kelchröhre
> 3


Photo und copyright Dr. Andreas Zehm

Verbreitung: Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien
Kelchzipfel meist kürzer als die Kelchröhre
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Photo und copyright Walter Obermayer

 

3      Endemit des Böhmerwaldes, Kelchzipfel schmal, Krone 25 - 32 mm lang


Böhmischer Kranzenzian

(
Gentianella bohemica Skalicky)


Photo und copyright Dr. Andreas Zehm

VIII - X, Wiesen (700 - 880 m)
                Freyung, Bayerischer Wald, Bayern, (Dr. Andreas Zehm 06.08.2007)

Synonyme:
Böhmischer Fransenenzian
Gentianella praecox (A.Kern. & Jos.Kern.) E. Mayer (Name im Rothmaler und bei Wikipedia)
Gentianella praecox subsp. bohemica (Skalický) Holub. (Name in der Exkursionsflora von Österreich)

Gentianella gabretae Skalicky, Gentiana bohemica (Skalicky) Oberd.

English name:
Bohemian Gentian

Verbreitung in Deutschland:
Selten S-Bayerischer Wald

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: 1 (vom Aussterben bedroht), 
Bayern: 1 (vom Aussterben bedroht), 

Weltweite Verbreitung:
Germany (nur Bayerischer Wald), Austria (Oberösterreich, Niederösterreich),
Czech Republic

Gentianella bohemica wird als intermediäres Taxon zwischen Gentianella austriaca und Gentianella germanica angesehen.

 

 

 

Pflanze 5 - 30 cm groß

Stängel verzweigt, untere Äste lang, Blütenstand daher fast doldig traubig

Kelchzipfel breit, Krone 29 - 37 mm langKrone 20 - 45 mm lang, lila, 5 Kronblattzipfel


Photo und copyright Dr. Andreas Zehm

Einige Kelchbuchten gerundet, andere V-förmig, 
alle Kelchzipfel +/- gleich, Kelchzipfel deutlich länger als die Kelchröhre, Kelchzipfelrand +/- glatt


Photo und copyright Dr. Andreas Zehm

In der 1. Vegetationsperiode bildet sich nur eine unscheinbare Blattrosette. Erst im 2. Sommer bildet sich der Blütenstand, der in gemähten Wiesen gedrungen und blütenreich, in Brachen dagegen blütenarm und langstielig ist


Photo und copyright Dr. Andreas Zehm

 

 

4      Verbreitung: Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Kelchzipfel meist kürzer als die Kelchröhre


Rhätischer Kranzenzian
(
Gentianella rhaetica (A. & J. Kern.) A. & D. Löve)

VIII - X, Bergwiesen, steinige Hänge (1000 - 2500 m)
                Melag bei Reschen, Südtirol, Italien, ca. 1900 m ü.M. (10.08.2011)
                Timmelsjoch, Tirol, Österreich, ca. 2400 m ü.M. (11.08.2011)
                Obergurgl, Tirol, Österreich, ca. 1800 m ü.M. (11.08.2011)

                Graz, Schöckl, Steiermark, ca. 1400 m ü.M. (Walter Obermayer 27.09.2020)               

Synonyme:
Gentiana germanica subsp. rhaetica (A. Kern. & Jos. Kern.) Hayek (Name in der Flora Helvetica)
Gentiana stiriaca Wettst., Gentianella styriaca (falsch geschriebendes Taxon in der Exkursionsflora von Österreich)
Gentiana rhaetica A. Kern. & Jos. Kern., Gentiana solstitialis Wettst., Gentiana kerneri Dörfler & Wettst.

English name:
Rhaetian Gentian

Verbreitung in Deutschland:
Bayerische Alpen

Gefährdung in Deutschland:
Noch nicht erfasst

Weltweite Verbreitung:
Germany, Austria (Vorarlberg, Tirol, Kärnten, Steiermark), Switzerland,
Italy (Südtirol, Venetien, Friaul)

Josef Greimler unterscheidet zwar in der Publikation"A re-evaluation of morphological characters in European Gentianella section Gentianella (Gentianaceae), (2004) Gentianella stiriaca von anderen Gentianella- Arten stellt aber in der Publikation "Gentianella stiriaca, a case of reticulate evolution in the northeastern andeastern Central Alps" 2007 fest, dass die genetischen Unterschiede nicht ausreichen und ordnet die Sippe unter Gentianella rhaetica ein.

Einige Autoren sehen Gentianella germanica und Gentianella rhaetica als Synonyme. Nach Greimler "A re-evaluation of morphological characters in European Gentianella section Gentianella (Gentianaceae)" 2004 unterscheiden sich Gentianella germanica und Gentianella rhaetica außer durch genetische Unterschiede durch die Blütengröße und die Länge der Fruchtknotenstiele:
Gentianella rhaetica: 
Fruchtknotenstiele 0,6 - 1,1 mal so lang wie die Kelchröhre,
Krone 1,5 - 2 mal so lang wie der Kelch
Gentianella germanica:
Fruchtknotenstiele 0,1 - 0,5 mal so lang wie die Kelchröhre,
Krone 1,9 - 2,6 mal so lang wie der Kelch

 

 

 

 

 

 

Pflanze 5 - 30 cm groß


Photo und copyright Walter Obermayer

Internodien viel kürzer als die Blätter


Photo und copyright Walter Obermayer

Krone 29 - 37 mm lang, lila


Photo und copyright Walter Obermayer

Krone mit 5 ganzrandigen Kronblattzipfeln


Photo und copyright Walter Obermayer

Kelchbuchten +/- gerundet, 
alle Kelchzipfel +/- gleich, Kelchzipfel schmal oder breit, kaum länger als die Kelchröhre


Photo und copyright Walter Obermayer

Fruchtknoten gestielt, Fruchtknotenstiele 0,6 - 1,1 mal so lang wie die Kelchröhre


Photo und copyright Walter Obermayer

Einige Kelchbuchten +/- breit V- förmig
Ränder der Kelchzipfel glatt oder schwach papillös


Photo und copyright Walter Obermayer

Blätter sitzend, eilanzettlich


Photo und copyright Walter Obermayer