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Bestimmungshilfe zur Artengruppe Ranunculus auricomus agg.

Um die Arten des Aggregats (nach Borchers- Kolb gibt es in Bayern 40 Arten!) bestimmen zu können, sollten folgende Merkmale untersucht werden:

1. Grundblätter

Die Grundblätter der Arten des Aggregat verändern sich vom Austrieb der Pflanze bis zu den Sommerblättern. Bei jeder Art ist es deswegen sinnvoll ihren Blattzyklus mit 7 aufeinander folgenden Grundblättern zu untersuchen:


Blattzyklen von Ranunculus suborbicularis
Photo und copyright F.G. Dunkel

Blatt 3 - 5 sind für die Bestimmung mindestens erforderlich. Da die einzelnen Pflanzen selten mehr als 4 vollständige Blätter aufweisen, ist die Festlegung der genauen Abfolge mit Hilfe mehrerer Exemplare notwendig.

Bestimmungsmerkmale der Grundblätter

Die Grundblätter gliedern sich meist in einen Mittel- und 2 Seitenabschnitte. Die Seitenabschnitte sind wiederum manchmal eingeschnitten, so dass der Eindruck entsteht, dass das Blatt in 5 oder mehr Abschnitte gegliedert ist.


Photo und copyright F.G. Dunkel

Bei der Untersuchung der Grundblätter sollte auf folgende Bestimmungsmerkmale geachtet werden:

- Blattbucht:
Blattbucht eng: Der Öffnungswinkel des Spreitengrundes liegt zwischen 0° (Seiteneinschnitte stoßen unten zusammen oder überlappen sogar) bis 90 °
Blattbucht weit: Der Öffnungswinkel des Spreitengrundes liegt zwischen 90° und 180 °

- Abschnitte
Der mittlere Abschnitt heißt Mittel- oder Hauptabschnitt. Die Form ist meist deltoid d.h. sie sieht aus wie ein Drachenviereck:


a = deltoid, b= rhombisch c = rechteckig, d = keilförmig
Photo und copyright F.G. Dunkel

- Einschnitte
Der Einschnitt zwischen dem Mittelabschnitt und den Seitenabschnitten heißt "Hauptabschnitt". Da die Seitenabschnitte oft nochmals eingeschnitten sind, werden diese Einschnitte ausgehend vom Haupteinschnitt mit 1. Seiteneinschnitt, 2. Seiteneinschnitt usw. durchnummeriert. Die Tiefe und Breite aller Einschnitte stellen wichtige Bestimmungsmerkmale dar.

 

2. Torus - Karpellophor

Am besten nimmt man eine fruchtende Blüte mit nach Hause und lässt sie dort trocknen. Im trockenen Zustand lassen sich die Früchtchen leicht entfernen. Der nun übrig bleibende gewölbte Blütenboden heißt "Torus", die Erhebungen, auf denen die Früchtchen befestigt waren heißen Fruchtträger oder  "Karpellophore". Etwa die Hälfte der in Bayern vorkommenden Arten hat einen behaarten, die andere Hälfte einen kahlen Torus. Auch die Länge der Fruchtträger oder das Vorhandensein eines Zwischenstücks sind wichtige Bestimmungsmerkmale.


Photo und copyright F.G. Dunkel

Trotzdem wird es oft nicht möglich sein die Art zu bestimmen. Es müsste dann ein Exemplar mit allen notwendigen Bestimmungsmerkmalen an Herrn Dr. F.G. Dunkel eingeschickt werden