Home Nach oben Systematik Bestimmung Familien Fundorte Fachbegriffe Artenverzeichnis Hilfe Saatblumen

Unterarten von Thalictrum minus

In einigen Regionen dominieren Übergangspopulationen zwischen den Sippen, die mehr oder weniger intermediäre Merkmalsausprägungen aufweisen. Sofern die Schlüsselmerkmale bei einer Population nicht mehrheitlich nachweisbar sind, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer der Übergangssippen auszugehen, die auch ohne die mutmaßlichen Elternsippen vorkommen können. Der Schlüssel richtet sich nach den Beschreibungen von Dr. Ralf Hand

Blättchen unterseits mit deutlich hervortretendem Nervennetz
> 1

Blättchen unterseits nicht mit deutlich hervortretendem Nervennetz
> 4

 

 

1     Blättchen unterseits mit deutlich hervortretendem Nervennetz

Blütezeit Juni - Juli
Pflanze selten graugrün bereift, manchmal drüsig behaart
 Blattrhachis scharfkantig, gefurcht oder gekerbt
> 2

Blütezeit Mai - Juni
Pflanze stets graugrün bereift, kahl
Blattrhachis rundlich oder mit abgerundeten Kanten
> 3

 

 

2     Blattrhachis im Querschnitt scharfkantig


Stein- Wiesenraute
(Thalictrum minus ssp. saxatile
DC. ex Ces.)

VI - VII, Wälder, Gebüsche
                Badberg, Kaiserstuhl
                Kalbenstein

Synonyme:
Thalictrum foetidum ssp. valentinum Bolos & Vigo (Name in der Flora Iberica)

English name:
Stone Lesser Meadow- Rue

Verbreitung in Deutschland:
Sehr selten und lokal Kaiserstuhl, N-Fränkische Schweiz, Umg. Regensburg; 
Einzelfunde östliche Alpen, Mainfranken, Pfalz, Mittelrhein, Elbe in Sachsen 

Gefährdung in Deutschland:
Bisher noch nicht berücksichtigt 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Spain, France, Corsica,  Sardinia, Sicily, Italy, Croatia, Montenegro, Slovenia, Kosovo, Albania, Greece, 
Morocco, Algeria, Bulgaria, England, Orkney Isl., Scotland, Denmark, Sweden, Norway

 

 

 

 

Pflanze 15 - 30 cm groß
Stängel oft +/- zick- zackförmig

Früchtchen > 3,8 mm lang, Früchtchenschnabel > 7 mm

Blätter ohne Nebenblätter

Blattrhachis scharfkantig und/oder scharf gefurcht bis gekerbt (Es ist die Blatthauptrhachis oberhalb der ersten Verzweigung und die unteren Abschnitte der Verzweigungen zu betrachten!)

Viele Blättchen breit, vielzähnig, am Grund teilweise keilförmig, teilweise abgerundet oder herzförmig, oberseits nicht graugrün bereift, bisweilen mehr oder weniger stark drüsig behaart

Blättchen unterseits mit deutlich hervortretendem Nervennetz

 

 

3     Blattrhachis im Querschnitt rundlich


Alpine Kleine Wiesenraute
(Thalictrum minus ssp. majus
(Crantz) Hooker fil.)

 

VI - VII, Wälder, Gebüsche
               
Kalkalpen
                Trier

Synonyme:
Pannonische Kleine Wiesenraute
Thalictrum minus ssp pseudominus, Thalictrum elatum Jacq., Thalictrum majus Cr., 
Thalictrum minus ssp. silvaticum Koch, Thalictrum sylvaticum Koch

English name:
Alpine Lesser Meadow- Rue

Verbreitung in Deutschland:
Sehr lokal und selten Umg. Trier; wenige Altfunde Thüringen, S-Sachsen-Anhalt 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria
(Burgenland, Wien, Steiermark), Germany
Slovenia, Hungary, Slovakia

Hauptverbreitung in Österreich und Ungarn!

 

 

 

 

Pflanze 20 - 50 cm groß
Stängel zick-zackförmig

Früchtchen > 3,8 mm lang, Früchtchenschnabel > 7 mm

Blätter ohne Nebenblätter

Blattrhachis im Querschnitt rundlich oder mit abgerundeten Kanten (Es ist die Blatthauptrhachis oberhalb der ersten Verzweigung und die unteren Abschnitte der Verzweigungen zu betrachten)

Blättchen unterseits mit deutlich hervortretendem Nervennetz, 
oberseits stets graugrün bereift, kahl

 

 

 

 

4     Blättchen unterseits nicht mit deutlich hervortretendem Nervennetz

Blütezeit ab Ende Juni - August
Blätter mit Nebenblättchen, Blättchen am Grund keilförmig, über der Mitte am breitesten
> 5

 

Blütezeit Mai - Juni
Blätter ohne Nebenblättchen, Blättchen am Grund herzförmig oder abgerundet, in den unteren 2/3 am breitesten
> 6

 

 

5     Blätter mit Nebenblättchen, Blättchen am Grund keilförmig, über der Mitte am breitesten


Gewöhnliche Kleine Wiesenraute
(Thalictrum minus ssp minus
L.)

 

VII - VIII, Wälder, Gebüsche
                   

Synonyme:
Thalictrum flexuosum Bernh., 
Thalictrum minus ssp. flexuosum (Bernh.) Beck, 
Thalictrum minus ssp. olympicum (Boiss. & T. H. H. von Heldreich) Strid, 

English name:
Lesser Meadow- Rue

Verbreitung in Deutschland:
Zerstreut Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen; selten Sachsen; zerstreut Nieder- und Mittelrhein, nördliche Oberrheinebene, Mainfranken, Mosel, Schwäbische Alb, S-Neckarbecken, Schwäbische Alb; sehr lokal ostfriesische Inseln; selten Alpen, S-Frankenalb, Fränkische Schweiz, Weserbergland; Einzelfunde Alpenvorland 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: 3 (gefährdet), Bayern: 3 (gefährdet), Berlin: 1 (vom Aussterben bedroht), Brandenburg: 3 (gefährdet), Hamburg: 0 (ausgestorben), Hessen: 3 (gefährdet), Mecklenburg-Vorpommern: 3 (gefährdet), Niedersachsen: 3 (gefährdet), Nordrhein-Westfalen: 2 (stark gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: 2 (stark gefährdet), Sachsen: 2 (stark gefährdet), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 1 (vom Aussterben bedroht), Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, 
Italy, Slovenia, Serbia, Croatia, 
Denmark, Gotland, Czech Republic, Poland, Slovakia, Hungary, Romania, Moldavia, Russia, Ukraine, N-Caucasus, Kazakhstan, Altai, W-Siberia, C-Asia, C-Siberia, E-Siberia, ?Mongolia, Amur

 

 

 

Pflanze 25 - 50 cm groß
Stängel +/- gerade oder geschlängelt
Einzige Unterart, die im Hochsommer blüht

Staubbeutel meist < 2,5 mm lang

 

Früchtchen < 3,7 mm lang, Früchtchenschnabel < 7 mm

Blätter mit häutigen Nebenblättchen, die an Abzweigung des 1. Fiederpaares sitzen

Blättchen am Grund +/- keilförmig, über der Mitte am breitesten

 

Blättchen unterseits nicht mit deutlich hervortretendem Nervennetz, nur Hauptnerven erkennbar

 

 

6     Blätter ohne Nebenblättchen, Blättchen am Grund herzförmig oder abgerundet


Frühe Kleine Wiesenraute
(Thalictrum minus ssp. pratense
(F. W. Schultz) Hand)

 

V - VI, Wälder, Gebüsche
             

Nach Hand (2001) haben die Alpenvorkommen Anschluss an das Einzugsgebiet der Donau, hier ab Regensburg Donau abwärts. Weitere Vorkommen am mittleren und unteren Main und ehemals wohl auch in den Lech- und Isarheiden (hier aber auch ssp. saxatile als Alpenschwemmling möglich!). Darüber hinaus gibt es Übergangsformen mit ssp. saxatile, so z. B. am Schlossberg Alerheim im Ries und am Külsheimer Gipshügel (Mitt. W. Subal, R. Hand)

Synonyme:
Kleine Grünland- Wiesenraute

English name:
Early Lesser Meadow- Rue

Verbreitung in Deutschland:
Selten Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz 

Gefährdung in Deutschland:
Bisher noch nicht berücksichtigt 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland
France, Italy, Slovenia

 

 

 

 

Pflanze 25 - 50 cm groß
Stängel +/- gerade oder geschlängelt
Pflanze im Frühsommer blühend

Staubbeutel meist > 2,3 mm lang
Früchtchenlänge variabel , Früchtchenschnabel < 7 mm

Blätter ohne Nebenblätter
Blättchen
herzförmig oder abgerundet, in den unteren 2/3 am breitesten

Blättchen unterseits nicht mit deutlich hervortretendem Nervennetz, nur Hauptnerven erkennbar