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Labkraut - Blüten gelb

Alpenpflanzen (1900 - 3000 m)
Pflanze 2 - 10 cm hoch, dicht rasig wachsend
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Alpenpflanzen (1900 - 3000 m)


Photo und copyright Julia Kruse

Weit verbreitet (0 - 1700 m)
Pflanze 20 - 70 cm groß, aufrecht

                                                        

1     Pflanze 2 - 10 cm hoch, dicht rasig

Verbreitung: Westalpen
Fruchtstiele abwärts gekrümmt, 2 - 3 mm lang
Blätter zu 6 - 7 im Wirtel


Photo und copyright Franck Le Driant

Verbreitung: Ostalpen
Fruchtstiele gerade
Blätter meist zu 8 im Wirtel
> 2

 

 

2     Blätter am Rand mit kleinen Stachelzähnchen (Lupe!)


Schweizer Labkraut
(Galium megalospermum
All.)

VII - VIII, Alpine Schuttfluren (1900 - 3000 m)
                   Oberstdorf, Rappenseehütte, 2200 m ü.M. (Julia Kruse 29.07.2008)

Synonyme:
Galium helveticum Weigel, Galium rupicolum Bertol. 

English name:
Swiss Bedstraw

Nom francais:
Gaillet de Suisse, Gaillet à grosses graines

Nome italiano: 
Caglio svizzero

Verbreitung in Deutschland:
Alpen selten (vor allem Westen)

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Germany (Allgäuer Alpen, Wettersteingebirge, Karwendel, Berchtesgadener Alpen), 
Austria (Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Vorarlberg, Tirol), 
Liechtenstein, Switzerland
France (Haute Savoie, Savoie, Hautes- Alpes, Alpes- de-Haute-Provence, Alpes Maritimes)
Italy (Aosta, Piemont, Südtirol, Trentino)

Etymologie:
- Galium: gala = Milch (zum Gerinnen von Milch verwendet)

- Labkraut: Wurde als Gerinnungsmittel zur Käseherstellung genutzt
- megalospermum: mit großen Samen

 

 

Pflanze 3 - 5 cm hoch, 
Stängel im Schutt kriechend


Photo und copyright Julia Kruse

Pflanze mit zahlreichen nicht blühenden, niederliegenden Trieben
Teilblütenstände kaum aus den Blattquirlen hervortretend, wenigblütig


Photo und copyright Julia Kruse

Krone weiß oder hell grünlich-gelb, mit spitzen Zipfeln


Photo und copyright
Julia Kruse

 Früchte 2-2,5 mm hoch, fast glatt, Fruchtstiele abwärts gekrümmt


Photo und copyright Franck Le Driant

Blätter dicklich,  zu 6 - 7 im Wirtel, am Rand oft fein gezähnt


Photo und copyright Franck Le Driant

Blätter 4 - 11 mm lang, 1 - 2 mm breit, eiförmig bis lanzettlich, 
mit 0,3 mm langer Stachelspitze, Mittelnerv undeutlich


Photo und copyright Julia Kruse

 

 

3     Blätter am Rand glatt


Norisches Labkraut
(Galium noricum
Ehrend)


Photo und copyright Alexander Mrkvicka  

VII - IX, Alpine Matten (1900 - 2500 m)
               Schladming, Österreich, 2000 m ü.M. (Christian Berg 27.07.2011)

Synonyme:
Salzburger Labkraut

English name:
Norican Bedstraw

Verbreitung in Deutschland:
Sehr selten Berchtesgadener Alpen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: R (sehr selten), 
Bayern: 4 (potentiell gefährdet) 

Weltweite Verbreitung:
Germany (Nur Berchtesgadener Alpen), 
Austria (Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg) , 
Italy (Venetien, Friaul), Slovenia

Etymologie:
- Galium: gala = Milch (zum Gerinnen von Milch verwendet)
- noricum: aus Noricum, Königreich des keltischen Stamms der Noriker (westliches Österreich, Teile Bayerns, Sloweniens und Italien)

                                 

 

Pflanze 2 - 20 cm hoch, dichtrasig


Photo und copyright Dr. Harald Pauli  

Blüten gelblich- weiß, ohne Grannenspitze


Photo und copyright 

Fruchtstiel gerade, Frucht fast glatt

Blätter meist zu 8 im Wirtel, eilanzettlich, dicklich, mit kaum erkennbarem Mittelnerv, ölig glänzend, ohne oder mit undeutlicher Grannenspitze, am Rand völlig glatt

 

 

4   Pflanze 20 - 70 cm groß, aufrecht

Blüten gelblich- weiß
> 5

Blüten zitronengelb
> 6

 

5      Blüten gelblich- weiß, Stängel unten +/- vierkantig


Weißgelbes Labkraut
(Galium x pomeranicum
Retz.)

VI - IX, Trockenrasen, Wiesen (400 - 1300 m)
              Günzburg, Lüßgraben, ca. 450 m ü.M. (04.06.2007)

Bastard Galium album x Galium verum

Synonyme:
Galium x ochroleucum Wolff, 
Galium verum var. ochroleucum (Wolf) C. N. 

English name:
Hybrid Bedstraw

Nom francais:
Gaillet de Poméranie

Nome italiano: 
Caglio della Pomerania

Verbreitung in Deutschland:
Dieser Bastard tritt immer wieder einmal dort auf, wo die beiden (häufigen) Elternarten zusammen wachsen. Er entsteht immer wieder neu und bleibt steril. Mit einem Neuauftreten ist im Gebiet jederzeit zu rechnen

Gefährdung in Deutschland:
Nicht anwendbar (Hybrid)

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland,
Portugal, Spain, France, Sardinia, Sicily, Italy,
Serbia & Kosovo, Slovenia, Croatia, Albania, 
England, Ireland, Denmark, Norway, Sweden, Finland, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania,
Bulgaria, Turkey, Russia, Ukraine, Belarus

Etymologie:
- Galium: gala = Milch (zum Gerinnen von Milch verwendet)
- pomeranicum: aus Pommern

 

 

 

 

Pflanze 30 - 100 cm groß

Blüten gelb und weiß oder alle gelblich
nur schwach grannenspitzig

Stängel vierkantig
Blätter breiter als bei Galium album:

 

 

6    Blüten zitronengelb, Stängel rund

Trockenrasenpflanze, ab Juli blühend, nach Honig duftend
verzweigt, mit langen Seitenzweigen, Stängel dünn (1 - 2 mm)
Blätter schmal (1 mm)
> 7

Moor- und Streuwiesenpflanze, im Juni blühend, 
steif aufrecht, Rispen in Etagen, Stängel dick (3 mm), 
Blätter breit (bis 2 mm)
> 8

                             

7     Blätter schmal (1 mm), umgerollt, so dass die Blattunterseite meist nicht sichtbar ist


Echtes Labkraut
(Galium verum
L.)

VII - IX, Trockenrasen, Wegränder, Moore (0 - 1800 m)
                Reisensburg, vordere Brenne, ca. 450 m ü.M. (02.07.2010)

Synonyme:
Cruciata chersonensis auct., Galium cruciata (L.) Scop., Galium valantia P. Gaertn., B. Mey. & Scherb. non Weber, Valantia chersonensis auct. M. Bieb. non Willd., Valantia cruciata L.

English Name:
Yellow Spring Bedstraw

Nom francais:
Gaillet jaune, Gaillet vrai

Nome italiano: 
Caglio zolfino

Verbreitung in Deutschland:
Mitte und Süden weit verbreitet; Norden und Brandenburg selten und meist nur adventiv 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: nicht gefährdet, Bayern: nicht gefährdet, Berlin: R (sehr selten) [Neophyt], Hamburg: 1 (vom Aussterben bedroht), Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: nicht gefährdet, Niedersachsen: nicht gefährdet, Nordrhein-Westfalen: nicht gefährdet, Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: V (Vorwarnliste), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: 1 (vom Aussterben bedroht) [Neophyt], Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
Portugal, Spain, France, Corsica, Sardinia, Sicily, Italy, Slovenia, Croatia, Serbia & Kosovo, Bosnia & Hercegovina, Montenegro, Macedonia, Albania, Greece (Peloponnes, Sterea Ellas, S- Pindos, N- Pindos, E- Central, N- Central, N- East, Ionian Isl., W- Aegean Isl., N- Aegean Isl., E-Aegean Isl.) 
England, Ireland, Belgium, Denmark, Finland, Netherlands, Norway, Sweden, Iceland, Belarus, Baltic States, Russia, Ukraine, Kazakhstan, Turkmenistan, Uzbekistan, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Romania,  Bulgaria, Malta, 
Turkey, Iran, Iraq, Lebanon, Syria, Afghanistan, Mongolia, China, Tibet, Korea, Japan, India, 
Algeria, Morocco, 

Eingebürgert in:
*USA, *Canada, *Greenland

Etymologie:
- Galium: gala = Milch (zum Gerinnen von Milch verwendet)
- verum: echt

Galium verum enthält das Labferment, welches bei der Käseherstellung genutzt wird. Inzwischen wird das Ferment oft gentechnisch hergestellt. Für die Herstellung von englischem Chesterkäse wird das Kraut noch heute genutzt. Die Farbstoffe der Blüten geben dem Chesterkäse seine gelblich-orange Farbe und sind verantwortlich für den besonderen Geschmack.

 


            
                                 

 

Pflanze 20 - 70 cm groß
Blüht später als G. wirtgenii (VII - IX), riecht nach Honig

Rispen dicht, ohne Unterbrechung

Rispen meist länger als die Internodien

Blüten goldgelb oder zitronengelb, im unteren Teil röhrig verwachsen, ohne Kelchblätter

Blüten mit 4 bespitzten, abstehenden oder zurückgebogenen Blütenzipfeln, 
4 Staubblättern, Narbe 2- ästig

Blätter sehr schmal (bis 1 mm breit), zu 6 - 12 im Wirtel, glänzend

Stängel im oberen Teil rund, angedrückt behaart

Stängel im unteren Teil mit 4 erhabenen Leisten, +/- verholzt,
Blätter am Rand umgerollt, unterseits rinnig, kahl oder behaart

 

 

 

8    Blätter breit (bis 2 mm), umgerollt, aber die Blattunterseite ist deutlich sichtbar


Wirtgens Labkraut
(Galium wirtgenii
F. W. Schultz)

V - VI, Nasse Streuwiesen, Moore
             Fitzendorf, Wollgraswiese, Bayern, 330 m ü.M. (19.06.2010)

Synonyme:
Galium verum ssp. wirtgenii (F. Schultz) Oborny (Name bei Kew und Tela Botanica), 
Galium praecox (K. H. Lang) Kern.

English name:
Wirtgen's Bedstraw

Nom francais:
Gaillet de Wirtgen

Verbreitung in Deutschland:
Sehr zerstreut nördliche Oberrheinebene, O-Pfalz, N-Franken, N-Thüringen; selten Oberschwaben, restliches Bayern, Sachsen, Einzelfunde Nordrhein-Westfalen, SO-Niedersachsen 

Gefährdung in Deutschland:
Deutschland: nicht gefährdet, Baden-Württemberg: G (gefährdet, Status unklar), Bayern: nicht gefährdet, Hessen: nicht gefährdet, Mecklenburg-Vorpommern: unbeständig, Niedersachsen: 2 (stark gefährdet), Rheinland-Pfalz: nicht gefährdet, Saarland: nicht gefährdet, Sachsen: 2 (stark gefährdet), Sachsen-Anhalt: nicht gefährdet, Schleswig-Holstein: nicht gefährdet, Thüringen: nicht gefährdet 

Weltweite Verbreitung:
Austria, Germany, Switzerland, 
France, 
Czech Republic, Slovakia, Hungary, Poland, Baltic States, Ukraine, Russia

Eingebürgert in:
*USA, *Canada

Etymologie:
- Galium: gala = Milch (zum Gerinnen von Milch verwendet)
- wirtgenii: benannt nach Philipp Wilhelm Wirtgen (1806 - 1870), deutscher Botaniker

 

Pflanze 20 - 70 cm groß
Blüht früher als G. verum (V - VI), ohne Geruch

Seitenzweige kurz, dadurch Blüten in mehreren Etagen

Untere Rispen der voll erblühten Pflanze kürzer als die Internodien

Blütenzipfel nicht bespitzt

Stängel dick (3 mm), Blätter wenig glänzend

Blätter breit (bis 2 mm), umgerollt, aber die Blattunterseite ist deutlich sichtbar